SEO-Beschreibungstext 29.05.2018, 09:02 Uhr

Weniger Platz für die Description - Google verkürzt Snippets

Ein halbes Jahr nachdem Google seinem Beschreibungstext in der Desktop- und Mobil-Ansicht mehr Zeichen zusprach, rudert der Konzern zurück und verkürzt die Descriptions in den SERPs. Wir erklären, was dahinter steckt.
(Quelle: shutterstock.com/nito)
Von Felix Neuchl, Junior SEO Consultant bei netzeffekt
Erst im Dezember 2017 bestätigte Google eine Verlängerung der Descriptions in den SERPs. Nun kehrt man aber offensichtlich zu den ursprünglichen Längen zurück. Eine definitive Bestätigung dieses Schrittes seitens Google gibt es aktuell zwar nicht wirklich, jedoch spricht man von Snippets, die keine grundsätzlichen Längen mehr aufweisen und davon, dass der Algorithmus entscheidet, was als relevant eingestuft wird. 

Die verlängerten Snippets Ende 2017

Im Dezember 2017 bestätigte Google, was vielen Usern und Suchmaschinen-Marketern bereits seit einigen Tagen aufgefallen war: Die Descriptions waren länger als bisher. Statt der gewohnten zwei Zeilen Meta-Beschreibung zeigte Google nun auf einmal bis zu vier Zeilen an. Dieser Vorgang äusserte sich device-übergreifend, also gleichermassen für Desktop und auch Mobile. So wurden auf Desktop-Geräten durchschnittlich maximal 221 Zeichen beziehungsweise auf Mobile-Geräten durchschnittlich maximal 182 Zeichen ausgespielt.
Obwohl Google darauf hinwies, dass für Webseiten-Betreiber kein Bedarf besteht, ihre bestehenden Meta-Beschreibungen zu verlängern, kam eine grosse Welle des Description-Ausbaus ins Rollen. Gerade für den mobilen Bereich ergab sich aus dieser Snippet-Verlängerung eine gute Chance, die Konkurrenz aus dem oberen sichtbaren Bereich der SERPs nach unten zu drängen und somit die eigenen Klickraten zu verbessern. Eine Chance, die man natürlich nicht ungenutzt lassen wollte.

Die Snippets aktuell

Dass der Lohn dieser Mühen jedoch nur kurz währen sollte, wurde Mitte Mai 2018, also lediglich knapp ein halbes Jahr nach dem Ausbau der Meta-Beschreibungen, offensichtlich. User und Online Marketer beobachteten eine gegenteilige Entwicklung zu der von Dezember 2017.
Statt der neuen vierzeiligen wurden nun plötzlich wieder die alten zweizeiligen Descriptions angezeigt. Die auf 221 beziehungsweise 182 Zeichen optimierten Descriptions waren nun also für die angezeigten Snippets zu lang und wurden nicht mehr vollständig angezeigt, sondern teilweise abgeschnitten. Auch kam es in vereinzelten Sonderfällen vor, dass Google die hinterlegten Descriptions im Snippet nicht mehr anzeigte, sondern Textpassagen aus dem Main Content vorzog. Besonders ärgerlich für jeden, der viel Zeit und Mühe in den Ausbau der Meta-Beschreibungen aufgewendet hatte.
Auf dem Desktop verkürzten sich die angezeigten Beschreibungen von den insgesamt 221 Zeichen auf nun lediglich 145 Zeichen, was immerhin ein Zeichen über dem ursprünglichen Wert vor Dezember 2017 liegt.
Quelle: rankranger.com/google-serp-features
Für Mobile fiel der Wert der 182 angezeigten Zeichen auf nur noch 111 Zeichen, welche im Snippet ausgespielt werden. Auch hier liegt dieser Wert ein Zeichen über dem Ausgangswert vor Dezember 2017.
Quelle: https://www.rankranger.com/google-serp-features

Die Snippets der Zukunft

Da von Google wie gewohnt eine offizielle Bestätigung ausblieb, wurde erst einmal viel gemutmasst. Auf Nachfrage von Barry Schwartz via Twitter äusserte sich jedoch Googles Danny Sullivan zu diesem Thema.
Er bestätigte, dass die Snippets nun durchschnittlich kürzer als in den letzten Wochen und minimal länger als im Dezember 2017 sind. Des Weiteren fügte er hinzu, dass es keine definitiv festgelegten Längen für die Snippets von Google gibt. Vielmehr hänge die Länge davon ab, was der Algorithmus als möglichst nützlich einstufe. Google entscheidet also für jede Suchanfrage individuell selbst, was als Description angezeigt werden soll und wie lang das zugehörige Snippet dann wiederum ist.

Fazit

Die Descriptions und somit auch die SERPs der Zukunft werden also immer dynamischer generiert werden und weniger starren Reglementierungen unterworfen sein. Für Webseiten-Betreiber wird es schwieriger werden, mit den hinterlegten Descriptions eine optimal steuerbare Snippet-Optimierung zu betreiben. Google wird vermutlich zukünftig öfter auf Textpassagen aus dem Main Content einer Seite zurückgreifen, um diese in den Snippets als Meta-Beschreibung anzuzeigen.
Umso wichtiger wird es demnach sein, den Main Content einer Seite so zu optimieren, dass er möglichst User-freundlich gestaltet ist. Er sollte aus nicht zu langen und gut verständlichen Sätzen bestehen, damit Google einzelne Textpassagen als möglichst optimierte Descriptions ziehen kann. Diese Passagen werden dann in den Snippets als nützliche und relevante Meta-Beschreibung angezeigt.



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