WLAN-Daten verraten Verhaltensweisen
Forschungsprojekt WLAN-Nutzung an der ETH Lausanne
Um die Erkenntnisse aus den Datenhaufen zu verifizieren, untersuchte Danalet zum einen sein eigenes Verhalten und verglich es mit den Infospuren. Zum anderen wurden Studenten in einer Studie nach ihren Routinen befragt. Dabei stellte sich heraus, dass die Studenten laut Wifi-Daten rund eine halbe Stunde später auf dem Campus auftauchten, als in der Befragung angegeben.
Haben Sie also ihr Smartphone jeweils erst nach einer halben Stunde auf dem Gelände aktiviert? Wohl kaum, bedeutet der Forscher, vielmehr würden die Befragten, um besser dazustehen, eher ein früheres Erscheinen angeben. Beweisen könne er diese These natürlich nicht, aber psychologische Untersuchungen deuteten auf dieses Phänomen hin.
Preis und Nähe ausschlaggebend
Doch warum wählten die untersuchten Personen eine bestimmte Verpflegungsstelle aus? Um dies herauszufinden, korrellierte Danalet die WiFi-Daten mit Restaurant-Kriterien wie Preis, Nähe, Qualitäts-Rating, Art des Essens und Öffnungszeiten. Kaum erstaunlich: der Preis für die Verpflegung spielt bei Studenten die grösste Rolle.
Allerdings ist dies nicht das einzige Kriterium. Das Restaurant oder der Imbiss-Stand muss zudem nahe zum derzeitigen Standort liegen. Auch die Grösse des Etablissements fällt ins Gewicht. Je grösser die Einrichtung, desto kürzer sind die Schlangen und desto schneller gelangt der Student zur Nahrung. Die Art des Essens spielt dabei kaum eine Rolle.
Danalet hofft nun, dass seine Auswertungsmethoden sich professionalisieren lassen. So könnten Firmen künftig die Fussgängerströme in Einrichtungen wie Bahnhöfen, Flughäfen oder Einkaufszentren besser verstehen. Sie könnten so erkennen, wo am geschicktesten ein zusätzlicher Bankomat aufgestellt oder eine Bäckerei eröffnet werden soll.