Identitätskontrolle 11.08.2022, 11:37 Uhr

Der Bund testet das Login per Video-ID

Um die Identitätskontrolle beim Zugriff auf interne Applikationen der Bundesverwaltung zu vereinfachen und zu beschleunigen, testet die Verwaltung jetzt die Identifikation per Video.
Der Bund testet das Login per Video-ID, um den Zugriff auf interne Applikationen zu vereinfachen
(Quelle: NMGZ)
Die Bundesverwaltung testet ein alternatives Verfahren zur Identitätskontrolle per Video. Damit soll der Aufwand reduziert werden, und Nutzer sollen eine einfachere Möglichkeit zum Login in die internen Applikationen des Bundes erhalten.
Heute gleicht der Prozess, um das Recht auf ein Login für die internen Applikationen der Bundesverwaltung zu erhalten, einem Spiessrutenlauf. Aus Sicherheitsgründen sind die Anforderungen sehr hoch. So muss das elektronische Zugangsmittel kryptografisch gesichert sein und potenzielle Nutzer werden erst freigeschaltet, nachdem sie einen amtlichen Ausweis vorweisen und diesen von der Bundesverwaltung prüfen lassen. Dafür braucht es sogar einen Besuch bei den Behörden, um die persönliche Smartcard zu erhalten.

Einfacher, aber trotzdem sicher

Die neue, alternative Identifikationsmöglichkeit per Video soll auf allen Seiten Zeit und Mühe sparen. Nutzer müssen zur Kontrolle nicht mehr persönlich vorbeischauen und brauchen auch keine Smartcard mehr. Stattdessen können sie ihr Smartphone zur Identifikation und als zusätzliches Sicherheitselement nutzen.
Zurzeit ist die Identifikation per Video noch auf externe Mitarbeiter und Dienstleister beschränkt. Für Festangestellte gelten die alten Prozesse auch jetzt noch. Dem Bund geht es darum, Erfahrungen zu sammeln. So hat er momentan auch noch keine eigene Videoidentifikation und nutzt für den Test ein Angebot des privaten Anbieters Intrum.

Die Anforderungen bleiben hoch

Auch bei der Identifikation per Video schaut der Bund eigenen Angaben zufolge darauf, dass Sicherheitsaspekte im Auge behalten werden. So erfolgt die kryptografische Sicherung des Logins eines Nutzers momentan via Smartphone mit der auf Schweizer SIM und eSIM vorinstallierten Mobile ID. Dabei plant die Verwaltung jedoch, in Zukunft auch den anbieterneutralen FIDO-Standard zu unterstützten. Das würde einer Nutzerin erlauben, statt ihrem Smartphone auch eine andere Form von Sicherheitsschlüssel, z.B. einen USB-Stick, zur Identifikation zu nutzen.

Die Bundeskanzlei und das Finanzdepartement am Steuer

Die Bundeskanzlei, genauer gesagt ihr Bereich für die Digitale Transformation und ITK-Lenkung, ist die verantwortliche Stelle für das «Identity Access Management» der Bundesverwaltung. Betrieben wird das System jedoch durch das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation des Eidgenössischen Finanzdepartements.




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