"Trostlose Zukunft" 25.06.2015, 11:15 Uhr

Deutsche Bank kritisiert Folgen der Digitalisierung

Die Deutsche Bank ist nicht unbedingt das erste Unternehmen, von dem man eine kritische Haltung zur Digitalen Transformation erwartet. Tatsächlich rechnet sie jedoch mit teilweise gravierenden Folgen.
(Quelle: Shutterstock/Alex Oakenman)
Zu einem unerwarteten Ergebnis ist Aleksandar Kosic, Managing Director Research der Deutschen Bank in New York, in einer Analyse der Folgen der Digitalen Transformation gekommen: "Zum ersten Mal seit der industriellen Revolution zerstört neue Technologie mehr Arbeitsplätze, als sie mobilisieren kann", schreibt er in einer noch nicht veröffentlichten Analyse, die der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vorliegt.
Industrieroboter auf der Hannover Messe: Die Digitale Transformation wird nach Ansicht der Deutschen Bank unterm Strich zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führen.
Quelle: Hannover Messe
Wie die FAZ weiter berichtet, zeichne sich bereits ab, dass die digitale Revolution und das Internet zahlreiche von Menschen ausgeübte Tätigkeiten überflüssig machen werde. Ausserdem ergebe sich eine negative Rückkopplung auf die Löhne der verbliebenen Arbeiter: "Niedrigere Löhne bedeuten eine höhere Abhängigkeit von Krediten." Dadurch würden mehr Menschen in "Zwangsarbeit" gedrängt.
Es sei, zitiert die Zeitung Kosic, als ob die Wirtschaft in das frühe Industriezeitalter zurückgefallen sei. Die Arbeiter stünden vor einer "trostlosen Zukunft", sie würden austauschbar. Laut FAZ prophezeit Kosic "Job-Auktionen", in denen Arbeiter mit minimaler Verhandlungsmacht ihre Arbeitskraft versteigerten. "Das ist eine Umwandlung von einer Gesellschaft der Arbeitnehmer zu einer Gesellschaft der Arbeitgeber."



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