Apple Maps dreht auf
Was immer noch nicht geht
Einige Punkte fehlen allerdings immer noch. So kennen die Apple-Karten keine Velo-Navigation. Und nach wie vor gibt es keine Möglichkeiten, die Karten für die Offline-Nutzung herunterzuladen. Beim Start der Reise wird zwar die komplette Route gespeichert – doch wenn die in ein Funkloch führt und anschliessend der Heimweg berechnet werden soll, ist es das gewesen.
Zudem bleibt «Karten» den Apple-Anwendern vorbehalten, denn die Anwendung funktioniert nur auf dem iPhone, dem iPad und am Mac. Eine Verwendung im Browser ist nicht möglich und auf der Seite apple.com/maps wird lediglich die Werbetrommel gerührt.
Falsch verbunden
Für gemischte Gefühle sorgen allerdings auch persönliche Erfahrungen in der Vergangenheit, bei denen mich Apples Karten an den falschen Ort navigierten oder mich vor verschlossenen Toren stehen liessen. Die Navigation war dabei nie das Problem, sondern die ungenauen Daten zu den Geschäften, etwa die Adresse oder die Öffnungszeiten – und die waren trotz meiner bescheidenen Nutzung zu oft falsch. Ausserdem wurde unsere Strasse vor über zwanzig Jahren umbenannt; es brauchte drei Meldungen über die Karten-App und eine Wartezeit von etwa vier Jahren, bis der Fehler irgendwann korrigiert wurde.
Bei der Prüfung dieser Fehlschläge kann ich dem Dienst attestieren, dass sich fast alles zum Besseren gewendet hat. Die bekannten Irrwege wurden korrigiert, die Öffnungszeiten ebenfalls.
Allerdings sind falsche Angaben auch heute noch zu finden: Dieses Geschäft zog vor fast vier Jahren um. Google weiss das; Apple Karten hat das noch nicht mitbekommen und mich im Rahmen einer Suche an die falsche Stelle geführt. Und das untergräbt das Vertrauen, denn mit meinem katastrophalen Orientierungssinn bin ich gezwungen, mich einem Navi förmlich zu unterwerfen.
Fazit
Apples Karten-Anwendung überzeugt mit ihrer Eleganz, der gelungenen Navigation und der Liebe zum Detail. Es ist schön zu sehen, dass die Schweiz nun ebenfalls zum Handkuss kommt. Die immer noch falschen Geschäftsangaben trüben jedoch das Vertrauen. Zusammen mit den fehlenden Offline-Karten wird mir Google Maps auf dem iPhone wohl noch lange erhalten bleiben – und sei es nur als Plan B.