Floppy Disk
27.09.2022, 10:28 Uhr
Das zweite Leben der Floppy Disk
Tom Perskys Shop gilt als die letzte Bastion der Floppy Disk – und hat offenbar noch immer eine ordentliche Zahl an Kunden.
Floppy Disks – wer erinnert sich nicht? 1,44 Megabyte, damals brachten wir die halbe Welt dort unter. Ich erinnere mich noch an meinen Cousin Fabian, der mir seinerzeit ein Computerspiel namens «Winter Games» auslieh. Ab ins Laufwerk, über DOS das Laufwerk A: angesteuert und auf zum Skispringen. Das Game der Firma Epys war schon 8 Jahre alt, als ich es entdeckte, aber es machte noch immer Spass – und es passte auf eine 3,5-Zoll Diskette.
Disketten: Sie sind zwar ein Relikt aus einer anderen Zeit, aber zumindest eine Branche ist immer noch an diesen Speichermedien interessiert. Dies behauptet zumindest Top Persky, der «letzte noch lebende Mann im Diskettengeschäft».
Er ist der Gründer von floppydisk.com, einer Firma, die Disketten verkauft und recycelt und berichtet in seinem neuen Buch «Floppy Disk Fever», dass die Luftfahrtindustrie einer seiner grössten Kunden ist.
«Meine grössten Kunden – und der Ort, wo das meiste Geld herkommt – sind die industriellen Unternehmen», sagte Persky in einem Interview.
Das liege wahrscheinlich daran, dass die Hälfte der heutigen Flugzeuge über 20 Jahre alt seien und einige Geräte in den Fliegern immer noch Disketten benötigen.
Auch im medizinischen Bereich – zumindest in den USA – komme das noch immer vor. Anders sieht es auf der andern Seite der Welt aus: Japans Digitalminister Taro Kono sagte kürzlich, dass klassische Medien wie CDs oder Disketten endgültig weg gehörten. Japans Digitalagentur werde die Vorschriften anpassen und Unternehmen zur Verwendung von Online-Diensten statt Disketten und CDs verpflichten.
Auch Privatpersonen können unter floppydisk.com Disketten erwerben – der Versand in die Schweiz dürfte aber nicht gerade preiswert sein.