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12.07.2019, 10:15 Uhr
Nachhaltigkeit: Den Computer im Repair Café reparieren
Schweizer reparieren wieder mehr, auch in sogenannten Repair Cafés. Was ist das genau und wo können Sie den alten Computer, das Handy oder die Kaffeemaschine flicken lassen?
Was ist ein Repair Café?
Bei einem Repair Café handelt es sich um eine Veranstaltung, an die Besucher ihre defekten Produkte – Computer, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik etc. –, mitbringen und entweder mit reparaturerfahrenen Personen, meist Freiwilligen, oder allein reparieren können. Diese Reparatur-Veranstaltungen sind in der Regel kostenlos. Ausserdem kommt auch das Gesellige nicht zu kurz, denn man kann nebenbei Leute treffen und sich bei Kafi und Kuchen unterhalten.
Ein Besuch in einem Repair Café schont das Portemonnaie und reduziert den Abfallberg
Quelle: Screenshot/repair-cafe.ch
Weitere Informationen zu Reparaturen finden Sie auf reparaturfuehrer.ch, einer Kooperationsseite von Städten, Gemeinden und Kantonen. Hier finden sich unter anderem die Reparatur-News und ein Blog zum Thema.
Was kann man reparieren (lassen)?
Repair Cafés reparieren hierzulande Computer, Haushaltsgeräte, Metall, Textilien, Velos, Elektro allgemein, Leder, Möbel, Unterhaltungselektronik, Handys und Tablets, Mechanik, Schmuck und man kann ausserdem upcyceln sowie basteln.
Werkzeuge können von den Besuchern kostenlos genutzt und gemäss Webseite «gängige Ersatzteile» vor Ort gekauft werden. Ehrenamtliche Reparaturexperten geben vor Ort Rat und helfen beim Reparieren mit.
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Den kommenden Reparatur-Event in der Nähe findet man beispielsweise auf repair-cafe.ch unter Repair Café finden. Wer seinen Wohnort eingibt, erhält eine Liste der zukünftigen Events.
Beispielsweise in Zürich findet der nächste Event im Repair Café Friesenberg am 17. August statt, in der Region Bern im Repair Café Wohlen (Kipferhaus) im November und in Luzern im Tüftelwerk Luzern (Flickwerk) am 22. August. In Basel gibt es den Event ReparierBar, der nächste Anlass findet am 21. September statt.
Im Repair Café Friesenberg (Zürich) muss man sich z.B. für Linux-Installationen oder Windows-Neuinstallationen vorher anmelden.
In den Suchresultaten sehen Sie rechts jeweils die Symbole, was repariert werden kann (z.B. Computer, Velos, Handys etc.). Alternativ können Sie auch direkt über das Icon nach dem Gewünschten filtern, z.B. Unterhaltungselektronik.
Falls es in Ihrer Gegend kein Reparatur-Kafi gibt und Sie ein passionierter Schrauber sind, können Sie auch ein eigenes Repair Café gründen. Die Stiftung bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Eine Übersicht über deutsche und österreichische Repair Cafés finden Sie hier.
Wer seinen Computer reparieren lassen möchte, ist laut nachhaltigleben.ch in der PC-ReparierBar in Herisau am besten bedient. Mehr Informationen finden Sie auf der betreffenden Webseite.
Offene Werkstatt
Alternativ gibt es in Zürich das FabLab (nähe Hardbrücke), das aber kein Repair Café ist, sondern eine öffentliche Werkstatt zum Selbermachen. Hier können Sie z.B. einen 3D-Drucker, einen Laser-Cutter oder eine CNC-Fräse benutzen.
Jeder kann während der Öffnungszeiten unverbindlich vorbeigehen, um zu sehen, ob das FabLab etwas für sie oder ihn ist. Die Nutzung der Maschinen ist aber ausschliesslich den Mitgliedern vorbehalten. Ein Jahresmitgliederbeitrag kostet Fr. 156.–. Ausserdem finden dort regelmässig Workshops statt, die auch Nicht-Mitglieder besuchen können (kostenpflichtig).
Sind die Reparatur-Cafés zertifiziert?
Wer nun denkt, dass er sein neues iPhone, das aktuelle MacBook Pro oder sonstige aktuelle Elektronik bei einem Problem sofort dorthin bringen sollte, googelt besser nach einem zertifizierten Reparatur-Shop oder bringt bei laufender Garantie das Gerät beim Händler vorbei. Einen offiziellen, zertifizierten Apple-Gerät-Experten finden Sie übrigens über diese Webseite.
In Repair Cafés geht es mehr darum, Altes nicht wegzuwerfen und so Abfall zu vermeiden. Da die Repair Cafés von der Stiftung für Konsumentenschutz betrieben werden, steht hinter den Anlässen eine private Organisation, die von Gönnern, Förderern und Spendern lebt.
Eine weitere Möglichkeit für Nachhaltigkeit ist beispielsweise, einen Artikel, den man nur einmal braucht, nicht zu kaufen, sondern auszuleihen. Elektronik kann man zum Beispiel in der LeihBar Bern ausleihen.