Steigende Einbuchzahlen - So können Smart-Home-Systeme schützen
IP-Kameras: Abschreckung oder echte Sicherheit?
Der Sicherheitsgewinn durch die Kameras ist jedoch zwiespältig zu sehen, denn meist handelt es sich um solche für den hausinternen Gebrauch, da sie nicht wetterfest sind. Eine Abschreckung potenzieller Einbrecher findet folglich nicht statt, es ist nur möglich, der Polizei nach erfolgtem Einbruch Bildmaterial zukommen zu lassen. Dabei sind Geräte mit Full-HD-Auflösung natürlich besser geeignet als solche mit lediglich einfacher HD-Qualität, die aber immer noch das Gros der Produkte ausmachen. Die allermeisten haben zumindest Infrarot-LEDs und zeichnen so auch bei völliger Dunkelheit auf. Denn rund 97.000 Einbrüche ereigneten sich laut PKS 2015 nachts.
Sicherheitsbewusste Kunden sollten zudem darauf achten, dass die Kamera die Daten nicht nur lokal speichert, sondern auch in der Cloud. Stiehlt der Einbrecher die Kamera, sind ansonsten nämlich auch die Aufnahmen verloren. Der Trend zu Kameras, die nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen sind (zum Beispiel Withings Home oder MyFox Camera) macht es den Kriminellen zumindest schwer, in der Eile zu erkennen, ob sie gerade aufgezeichnet werden. Auch batteriebetriebene Lösungen wie Netgears Arlo oder die mit einem Akku bestückte Logi Circle von Logitech lassen sich zudem an jeder erdenklichen Position aufstellen, auch ohne Steckdose in Reichweite.
Vorsicht ist jedoch bei sogenannten Spionagekameras geboten, wie sie unter anderem der Versender Pearl immer wieder im Programm führt. Gemeint sind Kameras, die einen anderen Gegenstand vortäuschen – etwa ein Buch, eine Uhr oder eine Zigarettenschachtel. Nach Paragraf 90 Telekommunikationsgesetz (TKG) sind solche Geräte verboten, „die mit Gegenständen des täglichen Gebrauchs verkleidet und auf Grund dieser Umstände in besonderer Weise geeignet und dazu bestimmt sind, das Bild eines anderen von diesem unbemerkt aufzunehmen“. Die Bundesnetzagentur geht seit einiger Zeit vehement gegen Anbieter solcher IP-Kameras vor, um den Verkauf zu unterbinden.