USB 04.01.2023, 17:34 Uhr

Ein Guide durch den USB-Dschungel

USB-Typen, Bezeichnungen und Geschwindigkeiten. Alles zum Thema USB-Anschlüsse und welcher wofür geeignet ist.
Computergenerierte Abbildung eines USB-Sticks
(Quelle: Archiv)
Den Universal Serial Bus – kurz USB – gibts seit 1998; er ist seit rund zwei Jahrzehnten der Standard-Anschluss für technische Geräte jeglicher Art. Sowohl zum Laden als auch zum Datenaustausch mit anderen Geräten, ist USB heute kaum mehr wegzudenken. Wie andere Standards auch, hat sich USB bezüglich Speed, Form und Funktionalität weiterentwickelt. Bei der Form hat sich der Type-C mittlerweile durchgesetzt, USB-A ist ebenfalls noch sehr weit verbreitet – andere Formen, wie Micro-USB, sind selten geworden. 
Allerdings gibt es verschiedene Versionen, die rein optisch manchmal kaum zu unterscheiden sind – und da wird die Sache kompliziert. Daher hier eine kleine Wegleitung.

USB-Typen

Nebeneinander sind die Stecker der verschiedenen USB-Standards abgebildet
Quelle: Adobe

USB-A ist der am weitesten verbreitete und mit seinem rechteckigen Anschluss immer noch die Hauptstütze von PCs und Geräten.
USB-B findet sich bei Druckern und Scannern besonders häufig, auch als USB-B-Mini.
Micro-USB (eigentlich Micro USB-B) ist der fummelige kleine Stecker, der in älteren und billigeren Geräten verwendet und oft falsch herum einzustecken versucht wird.
USB 3.0 Micro-B ist ein Exot, der sich häufig bei externen Festplatten findet. Er hat 10 Pins im Vergleich zu den 5 Pins von Micro-USB.
USB-C eliminiert das Falsch-Einsteck-Problem von USB-A und Micro-USB, indem es reversibel ist, d. h. symmetrisch und so beidseitig einsteckbar. Mittlerweile sind sehr viele – um nicht zu sagen die meisten – neuen externen Geräte mit USB-C-Slots versehen. Dies zum Ladevorgang oder Datenaustausch. Selbst Laptops werden oftmals – anstelle des alten, proprietären Standards einzelner Hersteller – mit USB-C-Ports zur Stromversorgung versehen. Die Vorteile von USB-C (mit Thunderbolt-Support) – ausser der Form – liegen etwa bei einer schnellen Datenübertragungsrate oder der Fähigkeit, DisplayPort-Signale zu senden – damit können z. B. Laptops an Beamer, externe Bildschirme oder ähnliches, angeschlossen werden. Ausserdem kann USB-C derzeit eine Leistung von bis zu 100 Watt übertragen. Dies machen sich etwa Handy-Hersteller zunutze, deren Netzteile entsprechend gross und somit die Smartphones schneller geladen sind.
Ab 2024 wird die «USB-C-Resistance» von Apple in Europa übrigens gebrochen – auch die Cupertiner müssen ihre Geräte dann mit USB-C versehen, wenn sie die Geräte weiterhin in Europa verkaufen wollen. 

USB-Versionen

Quelle: IT Wissen Info
Nebst der unterschiedlichen physischen Form gibt es innerhalb jener auch funktionelle und Performance-Unterschiede. Wir listen auf:
  • USB 1.1 konnte 12 Megabit pro Sekunde erreichen. Das entspricht 1,5 Megabyte pro Sekunde
  • USB 2.0 kam theoretisch auf maximal 60 MB/s. Diese Version wird immer noch verwendet.
  • USB 3.0 (auch bekannt als SuperSpeed) erreicht bis zu 5 Gigabit pro Sekunde, also 625 Megabyte pro Sekunde – das Problem: Von der USB-3-Version gibt es zahlreiche «Unterversionen», die Verschiedenes können und unterschiedlich schnell sind. Verwirrend.
Im Detail: USB 3.1 gibt es seit Juli 2013 und besteht seinerseits aus zwei Varianten: USB 3.1 Gen 1, was der USB 3.0 Version entsprach und USB 3.1 Gen 2, welche mit einem Speed von 10 Gigabit pro Sekunde, also 1,25 Gigabyte pro Sekunde, aufwartet.

USB 3.2-Typen und Geschwindigkeiten

Quelle: USB.org

Um dieses komplizierte Durcheinander zu ordnen, kam USB 3.2 auf den Markt. Dies machte es aber nur zu Beginn besser. Danach ging das Chaos weiter, denn:
  • USB 3.2 ist nur für USB-C gedacht, nicht für USB-A
Die USB 3.2-Versionen hat alle früheren 3.x-Versionen übernommen und unterscheidet drei Übertragungsgeschwindigkeiten:
  • USB 3.2 Gen 1×1 (gewöhnlich einfach USB 3.2 Gen 1 genannt): 5 Gbit/s
  • USB 3.2 Gen 2×1 (üblicherweise einfach USB 3.2 Gen 2 genannt): 10 Gbit/s
  • USB 3.2 Gen 2×2:  20 Gbps (2,5 Gigabyte pro Sekunde) – da der Bus in dieser Version je zwei Spuren für den Datenversand und -empfang verwendet, ist auch ein doppelter Speed möglich. Bei den anderen beiden Versionen wird nur eine sogenannte «Lane» verwendet.

Thunderbolt (3 und 4)

Quelle: MacSales
Thunderbolt 3 und 4 sehen genau wie USB-C aus, sind aber mit 40 Gigabit pro Sekunde (5 Gigabyte pro Sekunde) schneller als die meisten USB-C-Ports. Zudem bietet Thunderbolt die Möglichkeit, PCI-Express-Daten für Festplatten, SSDs und Grafikkarten sowie die DisplayPort-Funktionalität in einem Kabel zu vereinen. Ausserdem handelt es sich um eine Peer-to-Peer-Verbindung und nicht um eine Host-to-User-Verbindung (wie bei USB), sodass mehr als ein Peripheriegerät angeschlossen werden kann.
Bei Thunderbolt 4 gibt es bis zu zwei Meter lange Kabel, ohne, dass dabei die Performance leidet. Zudem werden mit TB4-zertifizierten Kabeln PCIe-Speeds von bis zu 32 Gigabit pro Sekunde unterstützt.

USB4

Quelle: USB.org
USB4 basiert auf der Thunderbolt 3-Protokollspezifikation, die einen Datendurchsatz von bis zu 40 Gbit/s unterstützt. Er sieht genauso aus wie USB-C, USB 3.2 und Thunderbolt 3 und 4. Zudem ist der Standard kompatibel mit Thunderbolt 3 und rückwärtskompatibel mit USB 3.2 und sogar USB 2.0.
Aber auch bei USB4 gibt es mehrere Varianten:
  • USB4 Gen 2×2 hat eine Bandbreite von 20 Gbps
  • USB4 Gen 3×2 erreicht 40 Gbps. Dies ist der bisher schnellste USB und erfordert, wie Thunderbolt 3, ein kürzeres – maximal 0,8 m langes – Kabel.



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