Digitales Zeichnen - Beste Tipps und Tricks

Die Tablets

Die erste Entscheidung beim Kauf eines Zeichentablets ist der Verwendungszweck. Wollen Sie ein Tablet, das ausschliesslich zum Zeichnen gedacht ist oder lieber einen Alleskönner? Die Antwort hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Dedizierte Zeichentablets sind für das reine Zeichnen den Alleskönnern überlegen. Allerdings gestalten die Allrounder mit anderen Vorzügen das Rennen äusserst knapp.
Wichtig: Reine Zeichentablets sind Ein-/Ausgabegeräte wie Tastaturen oder Mäuse. Sie haben kein eigenes Betriebssystem, Bild 2. Sie werden an einen Desktop-PC oder ein Laptop angeschlossen. Die Multitalente sind hingegen vollständige Systeme mit eigenem Betriebssystem und eigenen Apps.
Bild 2: Wacom ist der Platzhirsch bei den Grafiktablets
Quelle: PCtipp.ch
Zu den Spezialisten gehören Geräte wie die Cintiq- oder One-Reihe von Marktführer Wacom, aber auch günstigere Modelle von chinesischen Herstellern wie Huion.
Die Hersteller der Allrounder sind bekannter: Apple, Google, Microsoft, Samsung. Hier haben sich die grossen Player der Branche versammelt. Wie sehr sich die Geräte aufs Zeichnen fokussieren, variiert je nach Marketing-Strategie. Der Marktführer ist auch hier klar: Apple dominiert den Tablet-Markt mit dem iPad scheinbar nach Belieben. Gut für Zeichner: Das iPad legt unter den Alleskönner-Modellen wohl den stärksten Fokus auf künstlerische Aktivitäten, Bild 3. Doch zurück zur Auswahl eines Geräts.
Bild 3: Das iPad ist ein günstiger Einstieg in das  Zeichnen auf dem Tablet und bietet eine hohe Qualität
Quelle: PCtipp.ch
Wie eingangs erwähnt, ist der Hauptunterschied zwischen den zwei Produktkategorien das Betriebssystem. Zeichentablets sind reine Ein-/Ausgabegeräte. Sie werden an einen externen Rechner angeschlossen und gleichzeitig als Bildschirm-Output und Touch-Input verwendet. Sie benötigen nebst dem Tablet also noch einen ordentlich leistungsfähigen Computer. Die Generalisten sind hingegen Gesamtsysteme mit eigenem Betriebssystem und eigenem App-Ökosystem. Zur Auswahl stehen vor allem Geräte mit iOS, Android und Windows, was wiederum eigene Vor- und Nachteile mit sich bringt.
Die Spezialisten haben Vorteile bei der Bedienung. Fast alle Zeichentablets bieten nebst dem Display noch physische Buttons, mit denen wichtige Funktionen einfach erreicht werden können. Dazu gehören Optionen wie das Einstellen der Pinselgrösse sowie einen Schnellzugriff auf Radierer oder den Werkzeugwechsel. Oftmals lassen sich diese Buttons auch individuell belegen, womit sich das Gerät perfekt dem Künstler anpasst. Das resultiert dafür oft in einem grösseren, weniger attraktiven Gerät. Für Designinspirationen geht man dann tatsächlich besser zu den Generalisten. Hier bekommt man filigran gestaltete Rahmen, nahezu randlose Displays und edle Rückseiten – dafür auch weniger haptische Steuerungsmöglichkeiten. Die Bedienung läuft über das Touch-Display, was viele Handgriffe komplizierter macht.
Die Allrounder haben vor allem bezüglich Unkompliziertheit klar die Nase vorn: Unterwegs sind sie nicht zu schlagen, da man nur das eine, meist sehr kompakte Gerät benötigt. Im Park kurz eine Skizze zu erstellen, ist auf einem iPad massiv bequemer als mit einem Laptop und angehängtem Zeichentablet. Im Schnitt erhält man mit einem Alleskönner-Tablet auch mehr Leistung pro Franken. Zwar ist mit einem starken Desktop-PC deutlich mehr Power möglich, diese kostet aber auch mehr. Tablets wie das iPad sind besser optimiert und können auch für kleinere Budgets ansprechende Leistung liefern.
Zum Beispiel: Ein iPad (2022) mit grossem Speicher, Apple Pencil und Schutzhülle kostet rund 650 Franken. Ein Wacom-One-Zeichentablet gibt es für rund 300 Franken. Es bleiben für denselben Betrag also rund 350 Franken Budget für einen PC, Bild 4. Die verfügbaren Computer in dieser Preisklasse sind – gelinde gesagt – ungeeignet für den Zweck. Hat man bereits einen leistungsfähigen Rechner zu Hause, sieht die Situation natürlich anders aus und das iPad wirkt wie ein unnötiger Luxus.
Bild 4: Zum Grafiktablet braucht es einen guten Rechner dazu
Quelle: PCtipp.ch
Wichtige Kennzahlen beim Kauf eines Zeichnungs-Tablets sind Display-Auflösung (sofern vorhanden), Eingabeauflösung (oft in Lines per Inch bzw. LPI angegeben) und spezielle Features wie Druckempfindlichkeit, Neigungserkennung und die bereits erwähnten programmierbaren Buttons. Bei den Auflösungen gilt wie so oft: höher = besser, aber nicht um jeden Preis. Für die meisten Fälle sind Haptik und Bedienung wichtiger. Druckempfindlichkeit ist eines der wichtigsten Kriterien für ein natürliches Zeichenerlebnis. Nur damit können Sie echtes Zeichnen und Malen annähernd imitieren. Die Neigungserkennung ist nicht ganz so essenziell, macht aber gewisse Techniken erst möglich. Hier kommt es stärker darauf an, was Sie vorhaben.




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