Zweites Quartal 2015
21.07.2015, 11:40 Uhr
PC-Markt in Europa im Tal der Tränen
Am schlimmsten hat es den PC-Markt in Deutschland und den Niederlanden mit einem Rückgang von 34 beziehungsweise 37 Prozent erwischt. Im EMEA-Durchschnitt lag das Minus bei 21,6 Prozent.
Es sieht derzeit nicht gut aus für die PC-Hersteller. Im zweiten Quartal 2015 wurden im EMEA-Raum (Europe, Middle East, Africa) nur noch 17,2 Millionen PCs verkauft. Das sind 21,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr, meldet das Marktforschungsunternehmen IDC. Unternehmenskunden kauften 18,9 Prozent weniger PCs, Privatkunden sogar 24 Prozent weniger.
Der Absturz ist unter anderem deswegen so hart, weil vor einem Jahr noch einige Hersteller vom Support-Ende für Windows XP profitierten. Damals lief das PC-Geschäft besser als erwartet. In den vergangenen vier Quartalen wirkte sich dafür die Entscheidung von Microsoft vorteilhaft aus, die besonders günstige Bing-Version von Windows 8.1 anzubieten.
Die geplante Veröffentlichung von Windows 10 Ende dieses Monats wirft aber kein positives Licht auf das PC-Geschäft voraus. Viele Endanwender, die Windows 7, 8 oder 8.1 besitzen, erhalten ein kostenloses Upgrade von Microsoft auf das neue Betriebssystem. Das bedeutet, dass viele keinen neuen PC für Windows 10 anschaffen werden.
Interessanterweise gibt es deutliche Unterschiede in den einzelnen europäischen Ländern. So konnten Spanien und Portugal sogar ein Wachstum des PC-Marktes um vier beziehungsweise zwei Prozent vorweisen. In Deutschland ist der PC-Absatz dagegen um 34 Prozent eingebrochen. Nur die Holländer hatten mit 37 Prozent einen noch grösseren Rückgang.
HP ist weiterhin mit einem Marktanteil von 22,8 Prozent im zweiten Quartal 2015 der Platzhirsch unter den PC-Herstellern im EMEA-Raum. Auf Platz zwei liegt Lenovo mit 19,6 Prozent Marktanteil, gefolgt von Dell mit 11,7 Prozent und Asus mit 9,4 Prozent. Auf Platz fünf liegt Acer mit nur noch 8,5 Prozent Marktanteil. Vor einem Jahr lag das Unternehmen noch auf Platz drei.