Smart-TVs
17.03.2025, 11:45 Uhr
Flach, scharf und gross - sechs Smart-TVs im Vergleich
Der PCtipp vergleicht sechs Smart-TVs mit 55 bis 65 Zoll grosser Bilddiagonale und Panels, die selbstleuchtende OLED-Pixel oder innovative Mini-LEDs verwenden. Das günstigste Modell gibt es bereits ab 931 Franken.

(Quelle: Shuttersstock/Gorodenkoff)
Disclaimer: Dieser Artikel erschien im PCtipp 2/25. Die Preisangaben etc. stammen aus dem Januar 2025.
Auch 2025 gehören Bildqualität, Ausstattung und Bedienung zu den drei wichtigsten Eigenschaften für einen Fernseher. Genau darauf sollten Anwender beim Kauf eines Smart-TVs achten. Das ist aber mittlerweile gar nicht mehr so einfach. Die TV-Hersteller bieten ihre Fernseher mittlerweile mit unterschiedlichen Bildschirmtechnologien, Ausstattungsmerkmalen und diverser Bedien-Software an. Das stellt technisch wenig affine Nutzer vor grosse Probleme. Es droht ein Fehlkauf.
Der PCtipp hat für diese Kaufberatung sechs Smart-TVs getestet, die mithilfe der aktuellen Bildschirmtechnologien QLED, OLED und Mini-LED das Bild anzeigen. Ausser Tipps zu den unterschiedlichen Bildschirmtechnologien geben wir ebenfalls zur Wahl des Betriebssystems und der Ausstattung wertvolle Ratschläge. Gleichzeitig finden Sie auf S. 63 unsere Detailtabelle mit allen Wertungen. Unsere Empfehlungen besprechen wir im Teil 4 und Teil 6 ausführlich.
Die Trends
Anwender dürfen sich gleich doppelt freuen: Aufgrund des anhaltenden Preisdrucks bei Smart-TVs gibts 2025 fürs gleiche Geld mehr Bilddiagonale und bessere Ausstattung. Für das Testfeld bedeutet dies: Das günstigste 4K-TV-Erlebnis kommt von TCL. Ihr Modell, der TCL65C745 gibts für einen Strassenpreis von knapp 931 Franken. Keinesfalls leiden darunter die Ausstattung, Funktionen oder das Design. Denn das Android-TV-Modell kommt mit einem innovativen 144-Hz-QLED-Bildschirm und ist mit vier HDMI-2.1- sowie einem USB-2.0-Port ausgestattet.
Den Trend von 55 Zoll hin zu 65 Zoll grossen Fernsehern spiegelt unser Testfeld wieder. Während zwei der geprüften Smart-TVs mit einer 55-Zoll-Bilddiagonale ausgestattet sind, finden sich gleich vier Fernseher mit 65 Zoll. Samsungs Mini-LED-TV, der QE65QN900C schert zudem bei der Auflösung aus: Das grosse 8K-Panel doppelt mit 7680 × 4320 Bildpunkten die Pixelanzahl im Vergleich zu allen anderen im Testfeld, die allesamt ein 4K-Bild anzeigen.
Die getesteten Smart-TVs
- LG OLED55C47LA
- Panasonic TV-65W95AEG
- Philips 55OLED909/12
- Samsung QE65QN900D
- Sony Bravia 8 K-55XR80P
- TCL 65C745
Drei Bildtechnologien
In unserem Testfeld sind mit QLED, OLED und Mini-LED gleich drei Panelvarianten mit mehr oder weniger grossen Gemeinsamkeiten, aber unterschiedlichen Vor- und Nachteilen vertreten.
Unter Praxisbedingungen spielen OLED-Modelle vorwiegend im Dunkeln ihre herausragende Bildqualität aus. QLEDs und Mini-LEDs machen je nach Panelqualität hingegen nahezu überall eine gute bis sehr gute Figur.
QLEDs und die innovativere Mini-LED-TV-Klasse kommen mit «klassischer» Hintergrundbeleuchtung. Allerdings mit signifikanten Unterschieden. Der TCL 65C745 ist unser einziger QLED-Bildschirm im Testfeld. Er benutzt kleine LEDs als Hintergrundbeleuchtung. Bildlich gesehen liegt eine kleine Kristallschicht vor dieser Beleuchtung, die sich in ihrer Lage so ändern lässt, dass mehr oder weniger Licht zum Betrachter durchscheint. TCL verfeinert dies mit einer zusätzlichen, winzigen QLED-Schicht (das «Q» steht für Quantum), einer Nanopartikelbeschichtung. Die Beschichtung weitet das Farbspektrum auf und kann so feinere Farbabstufungen respektive Übergänge darstellen.
Die beiden Mini-LED-Modelle, Samsungs QE65QN900D und der TV-65W95AEG von Panasonic sind zwar ebenso mit LEDs für die Hintergrundbeleuchtung ausgestattet, ihre Leuchtmittel fallen aber noch viel kleiner aus, was letztlich bei gleichen Platzverhältnissen mehr LEDs – konkret eine vier- bis fünfstellige Zahl – ermöglicht. Dadurch profitieren nicht nur die gesamte Bildhelligkeit und Homogenität, sondern auch der Kontrast und Farbübergänge, da die Mini-LEDs in sogenannten Zonen zusammengefasst und angesteuert werden können.

SEHR GUT: Sony Bravia 8 K-55XR80P
Quelle: Sony
Vier Bedienkonzepte
Mit zu den wichtigen Kaufkriterien eines modernen Fernsehers zählt wie bereits oben erwähnt das TV-Betriebssystem. Mit der Software steht und fällt eine einfache und flüssige Bedienung des Geräte. Zudem lassen sich über die angebundenen App-Shops Anwendungen herunterladen, welche die Funktionalität erweitern oder zusätzliche Videoquellen wie Netflix & Co. hinzufügen.
Zum Testfeld: Samsungs Software-Eigenentwicklung nennt sich Tizen. Das Bedienkonzept ist übersichtlich aufgebaut. Startscreen und zugleich Zentrale ist der sogenannte Smart Hub. Navigiert wird mithilfe eines Balkens am Fernsehrand. Tizen besticht durch eine Vielzahl an Apps, die vom Hersteller stets aktuell gehalten werden.

GUT: TCL 65C745
Quelle: TCL
Der Hersteller Panasonic stülpt die Software Fire TV vom Hersteller Amazon über seine Smart-TVs. Das Betriebssystem ist stringent aufgebaut und setzt einen Amazon-Account voraus, um die Apps auf den Fernseher herunterzuladen und zu nutzen. Im Menü geht es sehr ordentlich zu: Anwender können sich die typischen Verdächtigen (YouTube, Netflix, Amazon Prime, Disney+ etc.) per Fernbedienung herunterladen. Mit Fire TV lassen sich separate Benutzerprofile (beispielsweise für die ganze Familie) inklusive eigener Wachlisten und personalisierten Einstellungen erstellen. Die Menüs sind tabellarisch angeordnet und leicht verständlich. Will man etwa seine TV-Kanäle neu sortieren, so lassen sich die gefundenen Kanäle nach Gusto gruppieren, in ihrer Reihenfolge ändern etc.

SEHR GUT: LG OLED55C47LA
Quelle: LG
Empfehlung: Panasonic TV-65W95AEG
Zwei Dinge zeichnen Panasonics Premium-TV aus: Das ist zum einen das Mini-LED-Panel, das für präzise Bilder mit hoher Helligkeit sorgt, zum anderen das Fire-TV-Betriebssystem mit seiner Vielzahl an Apps.
Dreh- und Angelpunkt für die Spitzenbildqualität ist der eigenentwickelte HCX-Pro-AI-MK-II-Prozessor. Als Resultat gibts im Bild eine sehr hohe Farbgenauigkeit, eine Helligkeit von maximal 2300 Nits sowie Spitzenkontrastwerte.
Dreh- und Angelpunkt für die Spitzenbildqualität ist der eigenentwickelte HCX-Pro-AI-MK-II-Prozessor. Als Resultat gibts im Bild eine sehr hohe Farbgenauigkeit, eine Helligkeit von maximal 2300 Nits sowie Spitzenkontrastwerte.
Die integrierte Funktion Auto AI analysiert das eingehende Signal und passt Bild- und Toneinstellungen in Echtzeit an. Optimiert ist das KI-Feature (künstliche Intelligenz) unter anderem für Sport, Live-Musik und Kino. Die Funktion 4K-Fine-Remaster konvertiert Filme und Sendungen in höhere Auflösungen. Der Chip greift dabei auf spezielle KI-Hochkonvertierungstechnologien zurück, die ab Full-HD-Auflösungen und geringeren Auflösungen angewandt werden.

SEHR GUT
Quelle: Panasonic
Bei unseren praxisnahen Videotests heben sich Gesichter, aber auch Landschaften durch ihre Natürlichkeit hervor. Farben sind kräftig, aber keinesfalls überzeichnet.
Als Betriebssystem kommt Fire TV zum Einsatz. Wichtig: Um auf Apps zuzugreifen und aus dem Store auf den TV herunterzuladen, braucht es ein Amazon-Konto. Ohne wird aus dem Smart-TV ein gewöhnlicher Fernseher.
Zu den Menüs und der Navigation: Diese ist sauber und einfach zu durchschauen. Ausserdem lassen sich Benutzerprofile inklusive eigener Watchliste und personalisierter Einstellungen erstellen.
Zu den Menüs und der Navigation: Diese ist sauber und einfach zu durchschauen. Ausserdem lassen sich Benutzerprofile inklusive eigener Watchliste und personalisierter Einstellungen erstellen.
Für den Sound ist die Funktion Dynamic Theater Surround Pro zuständig. Der Sound und speziell der Bass gehen in Ordnung, gerade wenn man bedenkt, wie dünn Panasonic den TV hält.
Fazit: On Fire! Den neuen Panasonic TV-65W95AEG zeichnet die erstklassige Kombination aus Bildqualität, Bedienung und fairem Preis von Fr. 1759.25 aus.
Gute Ausstattung
Zur Grundausstattung eines guten Smart-TVs sollten mindestens drei HDMI-2.1- und ein (besser zwei) USB-2.0-Ports zählen. Mit HDMI 2.1 sind Datenübertragungen von bis zu 48 Gbit/s möglich. Erst dadurch können Auflösungen von bis zu 7680 × 4320 Pixeln (8K) bei 60 Hertz oder 3840 × 2160 Pixeln (4K) mit 120 Hertz ausgegeben werden.
Ausserdem wird der Standard HDR10+ von allen Testkandidaten unterstützt, wodurch sich mehr Farben darstellen lassen und der Detailreichtum gewinnt, um helle und dunkle Bildpassagen besser anzuzeigen.
Daneben gehören die Netzwerkanbindungen via LAN und WLAN zum Pflichtprogramm. Auch die Sprach- und Gestensteuerung setzen Hersteller bei ihren aktuellen Flachbild-Fernsehern ein.
Top-Empfang
Beim TV-Empfang bieten immer mehr Modelle sogenannte Twin-Tuner-Funktionalitäten an. Dahinter steckt die Möglichkeit, gleich mit zwei im Smart-Fernseher integrierten DVB-T2-/-S2-/-C-Empfängern das eine TV-Programm anzuschauen und einen zweiten Sender per angeschlossenem Speicher gleichzeitig aufzunehmen. Im Test hebt unsere Empfehlung Panasonic TV-65W95AEG die Messlatte nochmals ein Stück höher. Mithilfe des verbauten, Penta-Tuners (=fünffach) mit zusätzlichem IP-Receiver kann der erste Empfänger das aktuelle Bild auf dem TV-Gerät darstellen und der zweite einen weiteren TV-Sender auf ein mobiles Gerät wie Notebook, Smartphone oder Tablet übertragen.
Satter Sound
Auch beim Sound gibt es bei aktuellen Smart-TVs immer mehr Qualität. Drei Hersteller, die hier besonders auf sich aufmerksam machen, sind Philips, Samsung und Sony. Samsung nennt sein Soundsystem OTS (= Object Tracking Sound Pro), bei Philips kommt der Klang von einem «Bowers & Wilkins»-Soundsystem. Bei Sony heisst die Lösung Acoustic Surface Audio+. In der Praxis bieten die drei Modelle eine recht beeindruckende Akustik.

SEHR GUT: Samsung QE65QN900D
Quelle: Samsung
Im Philips-TV pumpen hingegen neun nach vorn gerichtete Treiber und ein dedizierter Center-Kanal, um ein möglichst detailreiches Klangbild wiederzugeben. Dazu kommt noch ein Subwoofer an der Rückseite, der für den Bass zuständig ist.
Empfehlung: Philips 55OLED909/12
Das 55 Zoll grosse Ambilight-Modell der 2024er-Generation bietet knackige Farben, herausragende Kontrastwerte und Schwarzwerte wie in einem dunklen Tunnel, in dem man sich trotz Taschenlampe noch verirrt. Die vierseitige Ambilight-Funktion strahlt um das Display und verleiht ihm eine feine Farb-Aura, die das eigentlich Bild noch zu vergrössern scheint. Natürlich lässt sich dieses Farbspektakel mit Philips-Hue-Leuchtmitteln koppeln.
Als Taktgeber arbeitet der KI-Prozessor P5 AI Picture Engine, der dem Bild eine prima Präzision und ein ausgezeichnetes Kontrastverhalten spendiert. Mit einer gemessenen Helligkeit von durchschnittlich 1200 Nits, maximal sogar knapp 1900 Nits, fällt das OLED-Panel recht hell aus. Am wohlsten dürfte sich die PCtipp-Empfehlung aber immer noch in eher dunklen Räumen fühlen. Ausser den starken Bildqualitäten kann das Modell auch bei den Anschlüssen punkten: Dazu zählen vier HDMI-Ports und zwei USB-Ports.

SEHR GUT
Quelle: Philips
Als Betriebssystem nutzt der Hersteller Android TV. Anwender müssen ein Google-Konto besitzen, um auf Apps zugreifen zu können. Die Menüführung ist Google-TV-typisch, einfach und transparent gehalten.
Fazit: Der Philips 55OLED909/12 ist für Fr. 2199.90 ein ausgezeichneter Smart-TV. Die PCtipp-Empfehlung überzeugt bezüglich OLED-Bild, sattem Sound und der einzigartigen, vierseitigen Ambilight-Funktion.
Fazit und Testübersicht
Fazit: So macht Fernsehen Spass
Nie war Fernsehen smarter, die Bildqualität fesselnder, der Sound satter: Smart-TVs mit QLED-, Mini-LED- und OLED-Technologie heben den Fernsehspass auf ein neues Niveau. Die Betriebssysteme sind ausgereift, die Bedienung ist clever und durchdacht. Dank der KI-Prozessoren arbeiten Hard- und Software zügig Hand in Hand und lassen ein entspanntes Bedienen zu. Bei den Ausstattungsmerkmalen avancieren die Smart-TVs dank Bildwiederholfrequenzen von bis zu 144 Hz in Kombination mit HDMI-2.1-Ports zu Gaming-Monitoren im XXL-Format. Und selbst der Sound kann sich endlich hören lassen.
Zwei, die es besonders gut und preiswert können, sind der Panasonic TV-65W95AEG mit einem Mini-LED-Bildschirm und der Philips 55OLED909/12, bei dem ein OLED-Display für die Bildwiedergabe zuständig ist. Beides sind herausragende Fernseher, die wir gerade wegen ihrer unterschiedlichen Panels, die jeweils ihre eigenen Vorzüge haben, gleichsam als Kaufempfehlung auszeichnen. Beiden Smart-TVs gemeinsam ist nebst der guten Bildqualität eine einfache, stringente Bedienung und eine Top-Ausstattung. Mehr zu beiden Modellen finden Sie im Teil 4 und Teil 6.

Testbersicht: Fernseher ab 931 Franken
Quelle: PCtipp.ch