Kraftspender
14.04.2015, 08:23 Uhr
Google will Akku-Technologie pushen
Google braucht für seine ambitionierten Projekte bessere Akkus mit grösserer Ausdauer und mehr Flexibilität. Eine eigenes Forschungsteam soll nun neue Technologien erforschen.
Die Archillesferse vieler Smart Wearables sind immer noch die kurzen Akku-Laufzeiten. Dieses Problem hat auch Google erkannt - und bereits vor über einem Jahr ein kleines Team zusammengestellt, das sich gezielt der Erforschung neuer Akku-Technologien widmen soll, wie erst jetzt bekannt wurde.
Wie das Wall Street Journal berichtet, wird das 4-Mann-Team von Dr. Ramesh Bhardwaj geleitet. Der ehemalige Apple-Mitarbeiter gilt als Experte auf diesem Gebiet und begann bereits Ende 2012, Drittanbieter-Akkus, die speziell für Google-Hardware entwickelt wurden, auf ihre Leistungsfähigkeit zu testen.
Rund ein Jahr später wurde dann die Mini-Task-Force gegründet, die nun auch die Entwicklung eigener Akku-Technologien vorantreiben soll. Sie gehört zum Google-Forschungslabor "X", das unter anderem auch die Datenbrille Google Glass entwickelt.
Dem Wall Street Journal zufolge zeigt Google besonders grosses Interesse an sogenannten Solid-State-Akkus - dabei handelt es sich um Kraftspender mit festem Elektrolytmaterial, die dünner und sicherer sein sollen als Lithium-Ionen-Modelle. Durch ihre hohe Flexibilität können diese sogar theoretisch im menschlichen Körper implantiert werden.
Neue Akku-Technologien sind für Google nicht nur wegen der eigenen Smart-Wearables-Produkte interessant. Wie das Wall Street Journal schrieb, arbeitet der Internetkonzern aktuell an 20 Projekten, bei denen Akku-Technik eine zentrale Rolle spielt - dazu zählen beispielsweise Googles selbst fahrende Autos.
Doch nicht nur Google arbeitet fieberhaft an neuen Akku-Typen. Auch Hongjie Dai, Forscher an der Stanford University, hat zusammen mit Kollegen einen Aluminium-Ionen-Akku entwickelt, der mit "beispiellosen Aufladeraten" von einer Minute glänzen soll (siehe Video).