1,84 Petabit pro Sekunde
25.10.2022, 10:45 Uhr
Geschwindigkeitsrekord bei der Datenübertragung
Dänische und Schwedische Forscher haben einen neuen Geschwindigkeitsrekord bei der Datenübertragung aufgestellt. Dank photonischer Chips gelang ihnen eine Übertragungsrate von 1,84 Petabit pro Sekunde.
Eine Gruppe von Forschern an der Danmarks Tekniske Universitet (DTU) in Kopenhagen und der Chalmers tekniska högskola im schwedischen Göteborg hat unter der Leitung von Asbjørn Arvad Jørgensen einen neuen Weltrekord für die Datenübertragungsgeschwindigkeit aufgestellt.
Durch die Verwendung eines sogenannten photonischen Chips in Kombination mit einem 7,9 Kilometer langen Glasfaserkabel gelang es den Wissenschaftlern, eine Geschwindigkeit von sagenhaften 1,84 Petabit (1840 Terabit) pro Sekunde zu erreichen. Das ist mehr Verkehr als pro Sekunde durch das gesamte Backbone-Netzwerk des Internets fliesst.
Frequenzkamm machts möglich
Wie die DTU in einer Pressemitteilung schreibt, handelt es sich bei der Lichtquelle um einen speziell entwickelten optischen Chip, der das Licht eines einzigen Infrarotlasers verwenden kann, um ein Regenbogenspektrum mit vielen Farben und somit vielen Frequenzen, zu erzeugen. Dadurch kann die eine Frequenz (Farbe) eines einzelnen Lasers in einem einzigen Chip in Hunderte von Frequenzen (Farben) multipliziert werden.
Zudem sind alle Farben gemäss Mitteilung in einem bestimmten Frequenzabstand zueinander fixiert – genau wie die Zinken eines Kamms. Deshalb spricht man hier auch von einem Frequenzkamm (frequency comb). Jede Farbe (oder Frequenz) kann dann isoliert und zur Codierung von Daten verwendet werden. Die Frequenzen lassen sich später wieder zusammensetzen und über eine Glasfaser senden. Dadurch lassen sich dann die Daten übertragen, und zwar wie schon erwähnt in rauen Mengen.
Schliesslich ist Miniaturisierung am Werk. Denn die gesamte für die Übertragung benötigte Apparatur findet in einer Streichholzschachtel Platz. Ein Durchbruch: Denn bislang waren entsprechende Versuchsanordnungen viel grösser und sperriger. Gemäss Angaben des Communiqués müssten für eine vergleichsweise Versuchsanordnung 1000 Laser zum Einsatz kommen.
Weiterführende Info: Ihre Erkenntnisse haben die Forscher in der Wissenschaftszeitschrift «Nature Photonics» publiziert.