17.07.2006, 00:00 Uhr
Interaktive Unterhaltung im 2005 beliebter als Kino
Im Jahr 2005 erfreute sich der Zeitvertreib mit Computer- und Videospielen in der Schweiz erneut grosser Beliebtheit. Während die Schweizer Kino-Branche gegenüber 2004 einen Rückgang der Einnahmen von rund 12,5% auf 222 Mio. Franken zu verzeichnen hatte, konnte die Spiele-Branche weiter zulegen und erwirtschaftete im vergangenen Jahr rund 271 Mio. Franken. Dies geht aus der Studie "Medienbudget.ch" hervor, welche vom Verband Schweizer Presse erhoben wurde. Dies ist ein deutliches Indiz dafür, dass sich das Spielen je länger, umso besser in breiten Schichten der Gesellschaft etabliert, sagt Roger Frei, Präsident der Swiss Interactive Entertainment Association (SIEA). "Der durchschnittliche Gamer hat sich dabei gewandelt: Man kann sagen, er bzw. sie ist tendenziell älter geworden und vermehrt weiblich. Kurz: Mittlerweile spielt die ganze Bevölkerung".Dementsprechend habe sich auch das Angebot an Spielen verändert. Besonders beliebt sind mittlerweile Sport- und Social-Games, welche vor allem zusammen mit Freunden gespielt werden. Im Gegenteil zur Kinobranche haben die Spiele-Verkäufe auch nicht unter der Fussball-Weltmeisterschaft leiden müssen, Fussballspiele erlebten sogar einen wahren Höhenflug. Kino und interaktive Unterhaltung stehen gemäss SIEA einerseits in einer gewissen Konkurrenz und buhlen zum Teil um dieselbe Kundschaft. Anderseits entstehen auch immer mehr Berührungspunkte zwischen den Industrien. Dabei kommt es auch vor, dass sich die bis anhin übliche Verwertungskette umkehrt, wie Frei ausführt: "Früher gab es zu Kinofilmen ein Videospiel, heute kann es auch umgekehrt sein. Videospiele werden verfilmt. Zudem wird bei der Herstellung von Filmen und Games zum Teil auf die gleichen Techniken zurückgegriffen. (bbs)
www.siea.ch
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