E-Sport-Event 05.12.2022, 10:12 Uhr

Grand Turismo World Series 2022 Finale in Monaco – Special

Pünktlich zum 25. Jubiläum von «Gran Turismo» fand zum nunmehr fünften Mal auch die Gran Turismo World Series statt – ein prestigeträchtiger E-Sport-Event, auf dem die derzeit besten «Gran Turismo»-Piloten der Welt in Monaco gegeneinander antraten.
(Quelle: games.ch)
Wir waren für euch vor Ort und haben das Racing-Spektakel analysiert, mehr über zahlreiche Neuerungen im Spiel erfahren und kurz mit Serien-Erfinder Kazunori Yamauchi geplaudert.
Wie schon in den vergangenen Jahren nahm Entwickler Polyphony Digital den Auftakt der GT World Series zum Anlass, die Community mit einem ausführlichen Informations-Update zu versorgen. Insbesondere mit Details zum Content-Patch auf Version 1.26, der zeitnah zur Veranstaltung auch direkt online ging. Das Update umfasst gleich mehrere Highlights, darunter die US-Strassenrennstrecke Michelin Raceway Road Atlanta – in der Racing-Szene besser bekannt als Schauplatz des zehn Stunden umfassenden Langstreckenrennens «Petit Le Mans».
Quelle: games.ch
Ausserdem haben es mehrere neue Fahrzeuge ins Spiel geschafft: der BMW M2 Competition '18, der 223 PS starke 1980er-Jahre-Tourenwagen Ford Sierra RS 500 Cosworth '87 und der 1990er-Jahre-Turbolader Nissan Silvia K's Aero (S14) '96. Während diese drei Boliden unter «Gebrauchte Autos» zu finden sind, gibt's Fahrzeug Numero 4 nur für diejenigen, die zwischen dem 24. November und dem 3. Januar oben rechts auf der Weltkarte auf das Banner zum «25. Jubiläum von Gran Turismo» klicken. Doch das lohnt sich allemal, denn dann wird eurem Fuhrpark der Gran Turismo Red Bull X2019 25th Anniversary hinzugefügt.
Darüber hinaus ergänzt der Patch endlich die Möglichkeit, Vehikel aus der eigenen Garage zu verkaufen, fügt zwei neue Scapes-Schauplätze («Beleuchtungen» und «Road Atlanta»), einen neuen Museumsbereich für Frankreich und zwei Extras-Menüs (Nr. 12 und 13) hinzu, hübscht die Weltkarte mit allerlei Feuerwerksanimationen auf, kredenzt 23 neue Lackfarben und diverse Weihnachtslieder, optimiert die Lobbyfunktionalität im Multiplayer-Modus und spendiert neue Rennveranstaltungen für bereits bestehende Strecken. Auf Brands Hatch etwa könnt ihr euch nun an die europäische FR-Herausforderung 550 wagen, während auf dem Willow Springs Raceway erstmals die historische Sportwagen-Meisterschaft zur Verfügung steht. Abgerundet wird der umfangreiche Patch mit zahlreichen Optimierungen für verschiedene Eingabegeräte, Balancing-Verbesserungen und Fehlerbehebungen.
Doch damit nicht genug: Um das 25. Jubiläum gebührend zu feiern, integrierten die Macher verschiedene Zusatzbelohnungen, die im Zeitraum vom 24. November bis zum 5. Dezember 2022 im Sportmodus gewährt werden. So fallen beispielsweise die Credits für das tägliche «Rennen A» im eben genannten Zeitraum fünf Mal höher aus als sonst. Nehmt ihr im selben Zeitraum am Online-Zeitfahren-Event teil, der die Weltfinalrennen nachbildet, sind die Credit-Prämien doppelt so hoch wie sonst üblich. Bei Punktrennen gewähren die Entwickler für entsprechende Events sogar zehn Mal so viele Credit-Prämien.

Rassiges Vision-GT-Fahrzeug enthüllt

Ein ganz besonderes Belohnungsschmankerl hoben sich die Macher allerdings für den letzten Event-Tag auf. Gemeint ist die Enthüllung des Ferrari Vision GT, eines neuen Einzelsitzer-Konzeptfahrzeugs, das Ferrari zusammen mit Polyphony Digital eigens für die «Gran Turismo»-Reihe entwickelte. Der Bolide nimmt im Hinblick auf sein Design Bezug auf legendäre Ferrari-Sportwagen-Prototypen aus den 1960er- und 1970er-Jahren, protzt mit gleich drei Elektromotoren und einer sehr ausgeprägten Aerodynamik, bringt 1'250 kg auf die Waage, schafft es von 0 auf 100 km/h in unter 2 Sekunden und überzeugt mit einer Spitzengeschwindigkeit von über 350 km/h.
Quelle: games.ch
Ihr wollt selbst mal im Cockpit dieser Höllenmaschine Platz nehmen? Dann startet das Spiel, nehmt an der Zuschauerkampagne teil (zu finden oben rechts auf der Weltkarte) und beantwortet die Quizfrage ganz rechts. Liegt ihr richtig, könnt ihr den Ferrari Vision GT bereits am 15. Dezember im Spiel für euch beanspruchen. Alle anderen «GT 7»-Spieler erhalten das Fahrzeug erst acht Tage später, sprich am 23. Dezember 2022. Übrigens: Wer eine Designstudie des Gefährts in Lebensgrösse bewundern möchte, kann dies von Mitte Dezember 2022 bis Ende März 2023 im Ferrari Museum in Maranello tun und dort ausserdem noch viele andere Konzeptstudien des Herstellers in Augenschein nehmen.
Ähnlich spektakulär wie die Enthüllung des Ferrari Vision GT war Kazunori Yamauchis Aussage in einem kurz darauf veröffentlichten Interview mit GTPlanet. Dort wurde der «Gran Turismo»-Erfinder gefragt, ob er sich vorstellen könnte, «GT 7» eines Tages auch auf PC zu veröffentlichen – so wie es zuletzt mit vielen anderen PlayStation-Hits der Fall war. Yamauchi quittierte das Ganze mit der hoffnungsvoll stimmenden Aussage: «Ja, ich denke schon.», wies kurz danach allerdings auch auf die damit verbundenen Herausforderungen hin. «'Gran Turismo' ist ein sehr fein abgestimmter Titel. Es gibt nicht viele Plattformen, auf denen das Spiel nativ in 4K/60p laufen könnte. Also ist eine Möglichkeit, wie wir das erreichen können, die Plattform einzugrenzen. Das ist kein sehr einfaches Thema, aber natürlich schauen wir uns das an und ziehen es in Betracht.»
Aber auch wir sprachen ausführlich mit Yamauchi und erfuhren unter anderem, dass er grosses Interesse an einer weiteren Strecke mit Schweizer Setting hätte. Gefragt nach Unterstützung für die PSVR2, hielt sich der Japaner jedoch bedeckt – was Optimisten durchaus als Zeichen dafür deuten könnten, dass genau das schon in Planung ist. Schliesslich hat «GT Sports» auf PS4 bereits VR-Support – wenn auch nur für bestimmte Modi.

Spannende Rennen im fast noch sommerlichen Monaco

Neben spannenden Enthüllungen wie dem Ferrari Vision GT und tollen Geburtstagsgeschenken wusste auch der Wettbewerb selbst zu überzeugen. Los ging's mit dem grossen Finale des GR Toyota Gazoo Racing GT Cup am 24. November, das am Ende der Brasilianer I. Fraga für sich entscheiden konnte. Auf Platz 2 folgte der Franzose K. Drumont, Drittplatzierter wurde überraschend der Japaner T. Sasaki. Der gerade erst 18-Jährige hatte sich zunächst über den Hoffnungslauf (dazu später mehr) für das Rennen qualifiziert und sich dann in den letzten Runden heldenhaft bis auf Platz 3 nach vorn gekämpft.
Quelle: games.ch
Kleiner Hinweise für alle «GT»-Fans, die diese spektakuläre Aufholjagd nicht miterlebt haben: Auf der offiziellen Website fassen die Veranstalter die professionell von Michel Wolk und Florian Strauss kommentierten Streams aller Rennen inklusive praktischer Kapitelmarken, kompletter Eröffnungs- und Abschlusszeremonie sowie der jeweils abschliessenden Pressekonferenz mit den Fahrern noch einmal in einem Video-Archiv zusammen.
Quelle: games.ch
Am Freitag, den 25. November, folgten dann die Regional Finals (also die regionalen Finalrennen) im Nations Cup. Die Teilnehmer der verschiedenen Länderregionen Asia-Oceania, EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) und Americas (Nord- und Südamerika) sowie die Teilnehmer des Hoffnungslaufs kämpften hier um den Einzug in die Grand Finals am 27. November und sorgten dabei für mehrere Überraschungen. So sicherten sich beispielsweise im Asia-Oceania-Cup gleich drei japanische Rennfahrer die ersten drei Plätze, darunter T. Miyazomo auf Position 1. Sieger der EMEA Region Finals wurde indes C. Lopez aus Spanien, dicht gefolgt von V. Gallo aus Italien und B. Beauvais aus Frankreich. Gold beim Regionalfinale der Americas-Region holte der Chilene A. Inostroza, während Silber und Bronze an die Brasilianer I. Fraga und L. Bonelli gingen.
Womit wir auch schon beim bereits erwähnten Hoffnungslauf wären. Hier hatten die Viert- bis Siebtplatzierten der jeweiligen Regional-Finals-Rennen noch einmal die Möglichkeit, sich zu beweisen und – eine Treppchenplatzierung vorausgesetzt – dann doch noch ins grosse Finale einzuziehen. Gewinner dieser sogenannten Repechage (so der englische Fachbegriff) wurden schliesslich S. Suzuki aus Japan, J. Serrano aus Spanien und A. Carrazza aus Brasilien. Schade: Sowohl hier als auch bei den übrigen Cups spielten Fahrer aus dem deutschsprachigen Raum keine Rolle.

Geballter Nervenkitzel bis zum Schluss

Der 26. November 2022 wiederum stand ganz im Zeichen des sogenannten Manufacturers Cup. Wie es der Name schon vorwegnimmt, duellierten sich hier Fahrer von zwölf verschiedenen Herstellern und teils sehr unterschiedlichen Boliden. Platz 1 ergatterte am Ende – mit nur drei Sekunden Vorsprung – Team Subaru. Pilot Daniel Solis startete zwar nur von Position 5, kämpfte sich dann aber auf dem Circuit de Spa-Francorchamps mit viel Herzblut und trotz verregneter Fahrbahn bis ganz nach vorn. Team Toyota und Team Mercedes-AMG folgten auf den Rängen 2 und 3.
Quelle: games.ch
Richtig dramatisch wurde es dann auch noch mal am Sonntag, den 27. November, zum grossen Finale im Nations Cup. 30 Runden lang holten die Gewinner der Regional Finals und des Hoffnungslaufs hier noch mal alles aus sich heraus und sorgten dabei für regelmässige Adrenalinkicks beim Live- und Online-Publikum. Hervorzuheben sei dabei insbesondere die letzte Runde, in der die vorderen Ränge immer wieder wechselten. Lag anfangs noch der Chilene Inostroza vorn, schoss plötzlich der Japaner Miyazono auf Platz 2 – zumindest kurzzeitig, denn ein seltsamer Unfall, dessen Auslöser nur schwierig zu erkennen war, liess in wieder zurückfallen.
Inostroza verteidigte daraufhin die Poleposition, wurde dann aber vom Spanier C. Lopez mitten in einem Tunnel überholt – Fahrzeugkontakt inklusive. Ebendiese beiden Ereignisse sorgten dann auch dafür, dass die Stewards die Hintergründe noch einmal minutenlang im Detail untersuchten. Die Nerven bei den betroffenen Teams lagen in dieser Zeit wie zu erwarten blank – bis die Rennleitung dann endlich das offizielle Ergebnis verkündete: Lopez bleibt auf Platz 1, dahinter mit nur einer Sekunde Abstand Inostroza und auf Position 3 Miyazono. Was für ein Finale!



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