08.09.2010, 00:00 Uhr
BioWare nennt interessante Statistiken zum Spiel Mass Effect 2
Der theoretisch gläserne User ist längst nicht mehr ferne Zukunfts-Dramatik, sondern seit langem Realität. Dass sich nicht mehr Spieler über das Sammeln von Daten beschweren, liegt zum einen daran, dass sie es nicht wissen, zum anderen sicherlich auch daran, dass es ihnen schlichtweg egal ist. Solange es vollkommen anonym abläuft, bringt die Datenerhebung schliesslich Vorteile für den Nutzer, betont Casey Hudson, Executive Producer für die Mass Effect-Marke, in einem kürzlichen IGN-Bericht. Manchmal designt man etwas und meint, dass es in einer bestimmten Art und Weise genutzt wird, doch werden es die Spieler vollkommen anders nutzen, begründet Hudson die Datenakkumulation. Und wenn man das nicht weiss, dann würde man dasselbe System immer wieder so anwenden, wie man es zuvor tat. Doch weiss man erst einmal, was Spielern gefällt und was sie nicht mögen, basierend auf der Art wie sie spielen, kann man mehr gute Dinge einbauen und weniger von dem, was sie nicht interessiert.
Auf diese Weise fand Entwickler BioWare beispielsweise heraus, dass der Techniker die am seltensten gespielte Klasse in ´Mass Effect 2 ´ ist, der Soldat wurde dagegen häufiger gewählt als alle anderen Klassen zusammen. Ausserdem betrug die durchschnittliche Spielzeit der Nutzer bislang rund 33 Stunden, in denen 80 Prozent der Spieler unter anderem das Individualisierungssystem für das Gesicht des Protagonisten nutzen und insgesamt ebenfalls 80 Prozent eine männliche Variante Shepards wählten. Interessant ist beispielsweise auch, dass nur knapp 50 Prozent der Spieler, die ´Mass Effect 2 ´ begonnen haben, das Spiel beendeten. Anteilig genauso viele Spieler nutzten jedoch die Importfunktion für einen Speicherstand aus dem ersten Teil. Ausserdem gab es Nutzer, die für einen Spieldurchgang satte 66 Stunden benötigten. Zwei PC-Spieler spielten den Titel 28 Mal durch, zwei Xbox 360-Nutzer 23 Mal.
Eine interessante Info für die Entwickler: 15 Prozent der Gespräche in ´Mass Effect 2 ´ wurden übersprungen. Wobei der Anteil in weniger wichtigen Situationen grösser ausfallen soll als Dialog-Abbrüche in wichtigen Sequenzen. Wenn wir herausgefunden hätten, dass 80 oder 90 Prozent der Dialoge übersprungen worden wären, hätten wir die Arbeit, die wir ins Digital Acting stecken, neu überdenken müssen. Hudson kommt in Bezug auf mögliche Zweifel aus der Datenschutz-Abteilung auch auf die Anonymität der gesammelten Daten zu sprechen: Die einzigen Daten, die wir erhalten, beziehen sich auf bestimmte Ereignisse kleine Dinge, die im Spiel gesehen. [] Es ist komplett anonym, so dass wir nur die nackten Zahlen bekommen, wie oft derartige Ereignisse eingetreten sind. Schliesslich könne man daraufhin mit der Auswertung und dem Vergleichen beginnen. Anonym Daten sammeln für den User klingt erst einmal annehmbar. Aber wo bleibt die unkalkulierte Überraschung, wenn Spieler nur das geboten bekommen, was ihnen gefällt? (ph/alcom) http://www.alcom.ch