Googles Cloud-Spieledienst startet im November in Deutschland
Netflix für Spiele
Auch Analyst Michael Pachter von der Finanzfirma Wedbush betonte, Abodienste seien ohne eine breite Auswahl von Inhalten schwer zu verkaufen. "Das ist als hätten man ein Büffet nur mit einem Hühnchen-Gericht, einem Fleisch-Gericht und einem Nudel-Gericht", sagte er der "Financial Times". "Wenn man ein Netflix für Spiele werden will, muss man 1.000 Games im Angebot haben." Für einige hundert Euro bekommt man auch schon eine Spielekonsole.
Eine kostenlose Version von Stadia soll erst im kommenden Jahr folgen. Ihre Nutzer bekommen dann als Bildqualität Full-HD- statt der besseren 4K-Auflösung sowie nur Stereo- statt Mehrkanal-Ton. Für 4K-Bilder empfiehlt Google eine rund 35 MBit pro Sekunde schnelle Leitung, für Full-HD sind immer noch rund 20 MBit pro Sekunde notwendig. Wichtig ist auch die Reaktionszeit, denn die Steuerbefehle vom Controller müssen die Server praktisch sofort erreichen können.
Erst mit 5G wirklich Realität
Es sei auch unklar, ob die im März angekündigte Möglichkeit, den Spielverlauf von Stadia-Games gleichzeitig live bei Youtube zu übertragen, zum Start schon verfügbar sein wird, schrieb der Technologieblog "The Verge" unter Berufung auf Google-Manager. Es soll aber möglich sein, Spiele direkt aus einer Werbeanzeige bei YouTube zu starten - das Herunterladen entfällt bei Stadia.
Der Dienst soll zum Start auch auf Googles hauseigenen Smartphones Pixel 3 und 3a laufen, weitere sollen folgen. Das Spielen mit Stadia unterwegs dürfte allerdings angesichts der hohen Anforderungen an Geschwindigkeit und Reaktionszeit der Internet-Verbindung sowie des massive Datenvolumens erst mit Ausbreitung der superschnellen 5G-Netze wirklich Realität werden.