Konten gesperrt 14.06.2020, 21:45 Uhr

Videoconferencing: Zoom beugt sich Anweisungen aus China

Nach Klagen über mangelnden Datenschutz steht das Videoconferencing-Netzwerk Zoom erneut in der Kritik: Die Bereiber sollen China-kritische Nutzer ausgeschlossen haben - und haben angekündigt, sich auch weiterhin an Anweisungen aus China zu halten.
(Quelle: Zoom)
Der Videochat-Service Zoom gilt als grosser Gewinner der Corona-Krise. Als die Welt geschlossen ins Homeoffice wechselte, stieg die Zahl der Zoom-Nutzer sprunghaft von zehn auf über 300 Millionen an. Jetzt hat das in San José ansässige Unternehmen eingeräumt, Nutzerkonten von China-kritischen Aktivisten in Hongkong gesperrt zu haben - auf Anweisung aus Peking. Die betreffenden Konten seien zwar inzwischen wieder aktviert worden, so hiess es. Dennoch werde man auch weiterhin Anweisungen chinesischer Stellen über "illegale" Aktivitäten folgen.
Allerdings sollen zukünftig davon Nutzer und Aktivitäten ausserhalb Chinas nicht mehr betroffen sein, versicherte die Zoom-Geschäftsleitung. In Kürze solle eine Software entwickelt werden, die es ermögliche, Teilnehmer an Zoom-Videokonferenzen aufgrund ihres Standortes auszuschliessen. Die Presseagentur dpa zitiert das Unternehmen mit den Worten: "Das ermöglicht es uns, Forderungen lokaler Behörden zu erfüllen, wenn diese Aktivitäten auf unserer Plattform als illegal innerhalb ihrer Grenzen betrachten."
Kritiker verweisen schon länger darauf, dass grosse Teile der Zoom-Softwareentwicklung in China stattfänden und deshalb staatlichen Stellen Angriffsflächen böten. Die Regierung von Taiwan hat ihren Beamten deshalb die Nutzung von Zoom untersagt.



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