Neue Lösungen 02.07.2016, 09:38 Uhr

Backups und die digitale Transformation

Ohne eine verlässliche Backup-Praxis gehen kritische Datensätze bei Problemen unwiederbringlich verloren. Abhilfe schaffen moderne Backup-Systeme mit Cloud-Anbindung.
(Quelle: Rawpixel.com / Shutterstock.com)
Schon jeder hat diese Erfahrung gemacht: Was einmal gespeichert und sehr wichtig war, ist plötzlich weg. Festplatte oder ganzer Computer kaputt, einzelne Dateien korrumpiert, ganze Laufwerke durch Hacker lahmgelegt, Totalausfall des Rechenzentrums – auf die Ursache kommt es hinterher nicht mehr an, wenn Daten ein für allemal weg sind. Doch das regelmässige und gründliche Speichern von Daten auf einem anderen Medium und/oder auf einem anderen Rechner an einem anderen Ort findet nicht in allen Fällen und manches Mal nur unzureichend und mit überholten Methoden statt.
Das Sichern von Daten steht selten ganz oben auf der Prioritätenliste der IT-Abteilungen, die sich in erster Linie um den laufenden Betrieb der anspruchsvollen und teuren Hardware-Infrastruktur und um die 24/7-Lauffähigkeit vor allem der geschäftskritischen, aber auch der nachgelagerten Applikationen zu kümmern haben.
Das Wehklagen über Backup und Recovery – das Zurückholen der Backup-Daten in den produktiven Prozess – hat denn auch Tradition und schon viele Ratgeber gefüllt. Doch von den Backup-Anbietern war lange Zeit nichts Neues zu vernehmen.

Neue Wege der Datensicherung

Da fällt es umso mehr auf, dass mit dem 2006 gegründeten Veeam ein noch relativ junges Unternehmen rasant gewachsen ist und inzwischen fast 200.000 Kunden weltweit gewonnen hat. Begonnen hat Veeam mit der Datensicherung von virtuellen Maschinen, heute liegt der Fokus auf der Erweiterung der Sicherungsmethoden.
Veeam spricht dabei lieber von „Verfügbarkeit“ und „Cloud Data Protection“ als von Backup im klassischen Sinn. Gemeint sind damit neue Funktionen wie Disaster-Recovery as a Service oder Cloud-Replication für Service-Provider. Zusammen mit seinen Partnern will Veeam zudem ein Netz von kleineren lokalen Cloud-Providern für Storage aufbauen. Der „Veeam Availability Orchestrator“ soll für eine Verbindung zwischen der „Veeam Availability Suite“ und verschiedenen Cloud-Angeboten bis hin zu Microsoft Azure oder Amazon AWS sorgen.
Einen anderen Weg hat Konkurrent Barracuda eingeschlagen. Er setzt auf Appliances, die den Kunden das Backup-Prozedere durch automatisierte Schritte erleichtern sollen, und auf das Zusammenspiel mit den eigenen Netzwerkprodukten. Das Versprechen von Barracuda lautet: Wenn Kunden mehr Deduplizierung und Komprimierung beim Backup einsetzen und zugleich mehr Datensicherungen in die Public Cloud verlagern würden, dann gäbe es bald keine Sicherheitsprobleme mehr. In markiger Marketingsprache heisst das „Goodbye Data Loss“.
Wieland Alge, General Manager EMEA bei Barracuda, prognostizierte soeben auf einem Kunden-Event, dass sich die Firewall in eine mehrstufige Netzwerk- und Sicherheitsarchitektur verwandeln werde. Sie müsse überall da sein, wo Anwender, Daten und Applikationen auftauchen. Datensicherung in der Cloud werde im Rahmen der digitalen Transformation schon bald sicherer sein als die traditionellen Backups in den Rechenzentrumsarchitekturen. Allerdings, so Alge, werde sich auch das organisierte „Criminal Business“ digital transformieren. Ob dann die neuen Backup-und-Recovery-Lösungen halten, was ihre Vorkämpfer versprechen, wird sich zeigen.



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