Withings
02.06.2018, 10:45 Uhr
Nokia besiegelt Verkauf der Gesundheitssparte
Nokia hat seine Gesundheitssparte, die auf Basis des Start-ups Withings aufgebaut wurde, nun endgültig an einen Mitgründer der französischen Firma zurückverkauft. Nokia hatte Withings 2016 für 170 Millionen Euro gekauft.
Nokia hat offiziell einen Schlussstrich unter seinem kurzen und verlustreichen Ausflug ins Geschäft mit vernetzten Waagen, Blutdruckmessern und Armbanduhren gezogen. Der Netzwerkausrüster verkaufte die Gesundheitssparte, die auf Basis des Start-ups Withings aufgebaut wurde, wie angekündigt an einen Mitgründer der französischen Firma zurück. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt, nach Informationen der Zeitung "Le Figaro" war er nicht höher als 30 Millionen Euro. Nokia hatte Withings 2016 für 170 Millionen Euro gekauft.
Der Käufer Eric Carreel will nun bis Ende des Jahres die Marke Withings mit neuen Produkten wiederbeleben. Nokia hatte erst im vergangenen Jahr den eigenen Namen auf den Withings-Geräten platziert. Das Geschäft kam aber nicht so recht in Gang. Nokia veröffentlichte zwar keine genauen Zahlen zu der Sparte, aber die Bereiche Gesundheit und digitale Medien zusammen kamen im vergangenen Jahr nur auf einen Umsatz von 52 Millionen Euro. Dabei seien die Erlöse im Gesundheitsgeschäft im wichtigen Weihnachtsquartal im Jahresvergleich gesunken, hiess es.
Auch Google und Samsung als Kaufinteressenten
Nokia schrieb bereits im vergangenen Jahr 141 Millionen Euro auf den Kaufpreis ab. Im Februar hiess es dann, für den Bereich sei eine "Überprüfung strategischer Optionen" eingeleitet worden, was allem vom Verkauf bis zur Schliessung bedeuten kann. Unter den Kaufinteressenten sollen Medienberichten zufolge auch Samsung und die zu Google gehörende Smart-Home-Firma Nest gewesen sein.
Nokia hatte sich nach dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft auf Technik für Mobilfunk-Netze als Kerngeschäft fokussiert. Inzwischen gibt es zwar auch wieder Smartphones unter der Marke Nokia - aber sie werden von der Firma HMD gebaut, die eine Lizenz auf die Namensrechte bekam. Mit den Gesundheitsgadgets wollte Nokia ein weiteres Standbein neben dem hart umkämpften Netzwerk-Geschäft aufbauen.