Verabschiedung von der Analogtelefonie: Fragen und Antworten

Kundennutzen, Hauseigentümer, Stromausfälle, KMU

Haben die Kunden auch einen Nutzen davon?

Es gibt zahlreiche sehr positive Aspekte. Der Kunde kann (muss aber nicht) zum Beispiel in seinem Konto eine Mobile-Nummer als «Backup-Nummer» angeben. Falls das Festnetz vorübergehend ausfallen sollte, landen die Anrufe automatisch auf dem Handy.

Richtige IP-Telefone sind preisgünstig zu haben. Sie verfügen über ein Display. Sofern die Nummer des Anrufers im öffentlichen Telefonbuch steht, sieht der Angerufene nicht nur die Nummer, sondern gleich den Namen.

Weiter gibts auch eine Möglichkeit der «nomadischen Nutzung» des Anschlusses. Beat Döös brachte das Beispiel eines Schreinermeisters: Jener kann seine Festnetznummer auch auf dem Smartphone einrichten. Damit ist er für seine Kunden immer erreichbar, auch wenn er auf einer Baustelle unterwegs ist.

Sehr spannend wird auch der zu erwartende Spam-Filter, siehe weiter unten.

Hauseigentümer, aufgepasst: Was ist mit Lifttelefonen?

Wer Liegenschaften mit Aufzügen besitzt, sollte von sich aus aktiv werden. Hier geht es um die Notfallkommunikation in feststeckenden Liften. Die muss natürlich weiterhin funktionieren. Etwa 80 Prozent der in der Schweiz betriebenen Lifte stammen laut Döös von international tätigen Grossunternehmen, der Rest teile sich auf kleinere, lokale Anbieter auf. Swisscom sei mit ihnen im Gespräch. Bereits jetzt laufe die Notfallkommunikation schon in vielen Liften über IP oder Mobile. Wo es die Empfangssituation erlaubt oder sofern der Lifthersteller eine zusätzliche Antenne angebracht hat, kommt eine Lösung via Mobilfunk infrage. Oftmals kommt sogar eine Zweiweglösung zum Einsatz: Die Verbindung läuft via IP und schaltet bei einem allfälligen Festnetzausfall automatisch auf Mobile um.

Ähnliches gilt auch für alle weiteren Sonderanwendungen, also bei Alarmanlagen, bei Notrufknöpfen für Betagte oder Behinderte, bei Frankiermaschinen und Haustechnikinstallationen.

Was ist bei Stromausfällen?

In der Tat war die analoge Telefonie noch «stromautonom». Das Gerät bezog den Strom via Telefonkabel. Bei einem Stromausfall im Haus funktionierten die Geräte darum weiterhin. Bei IP-Telefonie verhält es sich anders: Router und Endgeräte benötigen Strom. Bei lebenswichtigen Anlagen empfiehlt sich darum das Einrichten einer USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung). Was das Netz an sich betrifft: Das Mobilnetz verfügt bereits über Stützbatterien, die einen etwa einstündigen Stromausfall verkraften sollten. Auch beim IP-Festnetz sind die wichtigsten Teile durch USV gesichert, sodass sie kürzere Stromunterbrechungen überbrücken können sollten. Stromausfälle sind in der Schweiz jedoch sehr selten; ausserdem treffen zwischen 80 und 90 Prozent der Notrufe via Mobilfunk ein.

Anwender mit mehreren Telefongeräten

Wer in einem Haus unter derselben analogen Nummer mehrere Endgeräte betreibt, muss sich selbst um Ersatz kümmern. Swisscom ist nur bis zum Hausanschluss verantwortlich, nicht aber für die Verkabelung innerhalb des Hauses. Hier bietet sich zum Beispiel an, den Router möglichst zentral aufzustellen und mehrere Funktelefone daran zu betreiben.

Was machen Sie mit KMU?

Kleinere Unternehmen mit einfachen Bedürfnissen werden auf ein Produkt namens My KMU Office migriert für Telefonie und Internetzugang. Da sind ebenfalls verschiedene Services möglich. Einer davon ist auch hier das Wireless/Mobile-Backup für Fälle, in denen das IP-Festnetz streiken sollte.



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