UPC
31.05.2021, 11:51 Uhr
UPC: Schriftliche Kündigungen nicht mehr möglich
Ab morgen führt UPC eine neue Regel ein - ihre Services lassen sich nur noch per Telefon oder Chat kündigen. Kunden sind verärgert.
Als Vereinfachung und Beschleuinigung des Kündigungsprozesses beschreibt Internet-Provider UPC die neue Kündigungsregel, die ab morgen, 1. Juni 2021, in Kraft tritt. Diese besagt, das Telefon- (Fix und Mobil), TV- und Internet-Dienste nicht mehr auf klassischem Wege gekündigt werden können. Also nicht per Mail, Fax oder sogar per Briefpost. Lediglich im Chat auf der UPC-Website oder per Telefon sei dies noch möglich.
Sie sind damit nicht die Ersten - auch bei Sunrise kommt diese Praxis zur Anwendung. UPC begründet diesen Schritt damit, dass es sich bei ihren Services oft um "komplex verknüpfte" Dienste handelt und bei schriftlichen Kündigungen oftmals Klärungsbedarf bestünde um Missverständnisse zu vermeiden. Dies sei am Telefon einfacher zu handeln.
Offenbar - wie schon das Vorgehen bei Sunrise zeigte - ist diese Praxis rechtlich problemlos und auch die Stiftung für Konsumentenschutz und die Schlichtungsstelle der Telekombranche (Ombudscom) hätten keine Einwände, wie UPC in einem Statement gegenüber SRF Espresso verlauten lassen. Dies sei aber an der Wahrheit vorbeigezielt, wie ein Sprecher der Ombudscom mitteilte. In ihrer Untersuchung ging es lediglich um einen Einzelfall. Auch die SKS bezeichnet die formlose Kündigung zwar als legal, aber nicht kundenfreundlich. Man setze sich dafür ein, dass solche Einschränkungen nicht Schule machen.
Online PC meint: Die Einschränkungen der Kündigungsmöglichkeiten ist für uns ein Unding. Es ist klar, dass man damit Hürden zur Kündigung aufstellt - seien diese nun gewollt oder nicht. Vor Allem für ältere Kunden sind Chat-Lösungen schwierig bis nicht machbar - das technische Know-how fehlt. Bleibt also nur noch der Gang zum Telefon. Und wer schon mal versucht hat, bei einem Provider telefonisch zu kündigen (ich spreche da aus eigener Erfahrung), weiss das sich das Hinziehen kann. Erst die Warterei in der Warteschleife und dann das Call-Center-Personal die die Kunden mit Engelszungen und verschiedenen Offerten zum Bleiben bewegen wollen und den Kunden so Zeit und Nerven stehlen.