Nach Rotterdam
13.07.2020, 19:20 Uhr
Swisscom plant zweites Entwicklungszentrum in Riga
Aufgrund des Fachkräftemangels setzt die Swisscom in der Software-Entwicklung auf ausländisches Know-how. Nach dem Aufbau eines Entwicklungszentrums in Rotterdam soll nun ein zweites in Riga folgen.
Auch der Swisscom fällt es schwer, in der Schweiz genügend Fachkräfte zu engagieren. Seit Oktober werkeln deshalb Software-Spezialistinnen und -Spezialisten aus aller Welt gemeinsam an Projekten des Telkos im DevOps Center Rotterdam. Wie das Unternehmen mitteilt, zählt dieses derzeit rund 30 Mitarbeitende, weitere rund 60 Personen seien bereits verpflichtet.
«Aufgrund der guten Erfahrungen» hat sich das Unternehmen eigenen Angaben zufolge nun dazu entschieden, das Konzept der DevOps Center in Europa zu diversifizieren und in Lettland einen weiteren Standort zu eröffnen. Derzeit laufe die Standortevaluation, erste Mitarbeitende sollen dann ab Anfang 2021 ihre Arbeit aufnehmen, schreibt Swisscom. Der Telko plant mit rund 40 Arbeitsstellen in der Software-Entwicklung bis Ende des Jahres.
Die Swisscom betont in der Mitteilung, dass die Stellen in Riga – ebenso wie jene in Rotterdam – nicht auf Kosten von Arbeitsplätzen in der Schweiz gehen. Offene Stellen würden nach wie vor weiterhin zuerst in der Schweiz ausgeschrieben. «Der Wettbewerb auf dem heimischen Arbeitsmarkt macht es jedoch nach wie vor schwierig genügend Spezialisten zu rekrutieren», schreibt das Unternehmen. In Riga sieht das offenbar anders aus: «Nach einer eingehenden Evaluation unterschiedlicher europäischer Standorte, ist Swisscom zum Schluss gekommen, dass sich auf dem lettischen Arbeitsmarkt genügend DevOps-Spezialisten finden lassen, um die Lücke an Arbeitskräften auf dem Schweizer Arbeitsmarkt zu schliessen.»
Nicht zuletzt verspricht sich die Swisscom vom neuen DevOps Center in Riga «dank dem wettbewerbsfähigen Lohnniveau» auch eine Kostenersparnis. Gemäss dem Telko erfolgt die Finanzierung des Centers durch die Internalisierung von Aufgaben, die bisher durch externe Dienstleister wahrgenommen wurden.
Zu den Entwicklungszentren im Ausland sagt Christoph Aeschlimann, Leiter IT, Netz und Infrastruktur bei der Swisscom: «Obwohl wir intern intensiv weiterbilden und am Schweizer Markt rekrutieren, gelingt es uns trotzdem nicht, Personal im benötigten Umfang zu finden. Die DevOps Center in Rotterdam und Riga helfen, diese Lücken zu schliessen.»