Nachholbedarf für die Schweiz im Bereich der Digitalisierung

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Leistungsfähige Infrastruktur, aber noch Luft nach oben

Gemäss der Studie der EPFL bewegt sich die Schweiz im Bereich der ICT-Infrastruktur auf einem konkurrenzfähigen Niveau. Bei der mobilen Internetnutzung leide die Schweiz jedoch unter strengen regulatorischen Vorgaben und daraus resultierenden Kosten. Auch im FinTech-Bereich bestehe noch Luft nach oben. Dank der Präsenz globaler Finanzinstitute und der Qualität der entsprechenden Infrastruktur könne die Schweiz potenziell die Rolle als Innovationstreiber übernehmen. Ein sog. „Swiss Approach“, der nicht einfach die Mechanismen des Silicon Valley kopiere, böte die Chance, den Rückstand auf die führenden FinTech-Zentren aufzuholen.
 
Effektiver Datenschutz

Die Studie ortet Chancen auch in Bezug auf das Management von Daten. International geniesse die Schweiz grosses Vertrauen für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten und für einen effektiven Datenschutz, zu dem auch eine sichere Infrastruktur beitrage. Die Schweiz habe dadurch die besten Voraussetzungen, sich als internationaler „Datentresor“ und Standort für grosse Data Centers zu positionieren.
 
Schweizer Gründer sind im Schnitt älter, aber erfolgreicher

Der Schweiz mangle es an Unternehmergeist, konstatiert die Studie mit Blick auf die Start-up-Kultur beispielsweise in den USA. Start-ups würden von Gründern in vergleichsweise hohem Alter gegründet, was sich dank deren Erfahrung immerhin positiv auf die Überlebensrate der Start-ups auswirke. Häufig verstreiche aber zu viel Zeit von der Idee zur Marktreife. Auch seien keine Start-up-Ökosysteme in der Schweiz gewachsen. Namentlich bei der Finanzierung und Besteuerung sieht die Studie Potenzial, das Umfeld für Start-ups zu verbessern.
 
Regulierung hemmt Sprung ins digitale Zeitalter

Auch wenn der stabile Rechtsrahmen in der Schweiz zahlreiche Vorteile auch für die Entwicklung einer digitalisierten Gesellschaft biete, könne das vergleichsweise hohe Mass an Regulierung den Sprung ins digitale Zeitalter hemmen. Schwach ausgeprägt sei zudem das E-Government. Hier gelte es, die neuen Möglichkeiten zu nutzen und damit Administration und Wirtschaft zu entlasten.
 
Digitale Kompetenzen der Bürger stärken

Schliesslich stellt die Studie Potenzial bei den digitalen Kompetenzen der Bevölkerung fest. Diese sei die Grundlage, damit die Digitalisierung die Gesellschaft durchdringen und vorwärtsbringen kann. Programme zur Förderung der digitalen Kompetenz sowie die gezielte Verlagerung von Dienstleistungen auf digitale Kanäle seien gleichermassen hilfreich.
 
Urs Rüegsegger, Group CEO SIX: „Die heutige Gesellschaft und der Wirtschaftsstandort Schweiz nutzen leistungsfähige, zuverlässige und sichere Infrastrukturen. Damit dies auch in Zukunft so ist, sind Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gemeinsam gefordert, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen jetzt zu schaffen.“
 
Urs, Schaeppi, CEO Swisscom: „Die Studie der EPFL zeigt klar, dass die Schweiz im internationalen Vergleich zwar eine gute, aber eben nicht sehr gute Position einnimmt. Wir müssen heute die Weichen stellen, damit wir in der Schweiz den Anschluss an die Technologien der Zukunft nicht verpassen.“
 
Die detaillierten Ergebnisse der Studie sowie eine Kurzfassung mit Handlungsempfehlungen und Einschätzungen von Exponenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik finden Sie unter:
www.six-group.com/digitalch
www.swisscom.ch/digitalch




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