«Einen nachhaltigen Home-Office-Boom sehe ich nicht»

Mehr Home Office bei Gebildeten, Wohneigentümern und hohen Einkommen

Ein klarer Graben zeige sich bei der aktuellen Home-Office-Pflicht bezüglich sozioökonomischer Faktoren, legt die Untersuchung weiter dar. Der Anteil der aktuell 90 bis 100 Prozent Home-Office-Arbeitenden ist signifikant höher bei Personen mit hoher Bildung im Vergleich zu Personen mit niedrigem und mittlerem Bildungsgrad (26 Prozent gegenüber 10,5 Prozent). Ein ähnliches Bild zeige sich bei den Einkommen: Personen mit einem Brutto-Haushaltseinkommen von über 8000 Franken arbeiten eher zu 90 Prozent oder mehr von zuhause aus als Personen zwischen 4000 und 8000 Franken oder bis 4000 Franken Einkommen (25,6 vs.14 Prozent und 11,9 Prozent).
Quelle: Comparis
Die Wohnverhältnisse wirken sich gemäss Studie ebenfalls auf das Arbeiten von zuhause aus. Der Anteil der Personen, die 90 bis 100 Prozent der Arbeitszeit daheim verrichten, ist bei Besitzenden von Wohneigentum deutlich höher als bei Mieterinnen und Mietern (24,8 vs. 16,6 Prozent). «Gut ausgebildete Personen mit hohen Einkommen können ihren Arbeitsalltag in der Regel flexibler gestalten und sind somit weniger abhängig von einem fixen Arbeitsplatz», erklärt Papp.

Viele machen gar kein Home Office

Gar nicht im Home Office arbeiten derzeit 45,9 Prozent der Befragten. Dieser Anteil ist nur wenig kleiner als vor der Corona-Pandemie mit 51,6 Prozent. Es sind auch hier überwiegend Personen mit niedrigem und mittlerem Bildungsniveau (60 vs. 32,1 Prozent) und Einkommen von bis 4’000 Franken oder 4’000 bis 8’000 Franken (53,7 und 51,9 vs. 35,5 Prozent). Es zeigt sich auch ein Gender-Gap bei den Geschlechtern. Frauen arbeiten deutlich häufiger am Arbeitsplatz als Männer (40,4 vs. 51,9 Prozent). «Frauen arbeiten im Vergleich zu Männern eher in Teilzeit und in Berufen, die eine physische Präsenz erfordern», erklärt Papp.



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