Kunden nehmen das Banking selbst in die Hand

Millionen für die Digitale Bank

Die Kunden des Finanzdienstleisters Six sind in erster Linie die Schweizer Banken. Sie sollen von dem neu installierten Geschäftsbereich für Innovation profitieren, sagte Group CEO Jos Dijsselhof an der «Finance 2.0». Um Innovationen auf dem Finanzplatz Schweiz zusätzlich zu fördern und die Zusammenarbeit mit Start-ups zu intensivieren, legt Six zudem einen mit 50 Millionen Franken dotierten Venture Fund auf, kündigte er an.
Jos Dijsselhof von Six will gemeinsam mit den Banken den Finanzplatz Schweiz stärken
Quelle: computerworld.ch
Ein weiteres Investment in den Standort Schweiz ist der jährliche Hackathon von Six, sagte der verantwortliche Manager Andreas Iten an dem Anlass. Der letztjährige Gewinner, das Team «Waitless», sei ein guter Beweis dafür, dass aus einem Programmier-Projekt eine eigenständige Firma entstehen kann. Waitless heisst mittlerweile Appetita und hat im Six-Accelerator F10 sein Produkt weiterentwickelt.

Kundenzentriertes Banking

Den Schweizer Banken beim Entwickeln neuer, kundenzentrierter Produkte helfen will das Beratungsunternehmen Accenture Interactive. Der Managing Director, Thomas Ruck, rief die rund 280 Teilnehmer auf, sich an den Technologie-Giganten Amazon, Apple, Facebook und Google ein Vorbild zu nehmen. Sie hätten jeder für sich eine Kundenschnittstelle neu erfunden, indem sie eine optimale Kombination aus Benutzererlebnis, Kundeninteraktion und Wertschöpfung gefunden hätten. Dabei haben immer der Kunde und nie der Prozess im Mittelpunkt gestanden, sagte Ruck. Das könnten die Schweizer Banken ebenfalls schaffen.
Auch Microsoft will den Finanzinstituten bei neuen Lösungen helfen. Wie Martin Moeller von Microsoft Schweiz sagte, kann Technologie schon sehr viel nützen: die «Augmented Intelligence» aus der Microsoft-Cloud zum Beispiel. Die Anwendungen für Bild-, Sprach- sowie Textverarbeitung sollen den Banken die Analyse von Konsumentendaten und den Kundeninteraktionen auf unterschiedlichen Kanälen ermöglichen. Daneben kann die Künstliche Intelligenz aus der Cloud auch bei Investitionsentscheiden hinzugezogen werden. Das am häufigsten genannte Argument gegen die Cloud – die Datenschutz- und Sicherheitsvorbehalte – wusste Moeller zu entkräften. Seine Ankündigung einer Microsoft-Cloud in Schweizer Rechenzentren sorgte für spontanen Applaus.
Von langer Hand geplant hat Rino Borini die Konferenz «Finance 2.0». Der Mitveranstalter war verstimmt über den Missstand, dass es in der Schweiz keine Absprachen gebe zwischen den Konferenzinitiatoren. Denn parallel zur «Finance 2.0» habe es noch weitere Anlässe zu Fintech-Themen gegeben. So konnte Borini erstmals weniger Teilnehmer zählen als in den Vorjahren. Mit den 280 Registrierungen zeigte er sich im Gespräch mit Computerworld aber trotzdem zufrieden.




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