VBS
17.10.2019, 12:12 Uhr
Künftiger Cyberchef mit wenig IT-Know-how
Der vom VBS designierte Cyberchef besitzt laut Medienberichten nur wenig IT-Know-how. Dafür handelt es sich um einen alten Parteifreund aus dem Heimatkanton der Verteidigungsministerin.
Um die Cyberabwehr des Bundes zu stärken werden die Kräfte innerhalb des Verteidigungsdepartements (VBS) neu gebündelt. Seit Anfang Oktober wurde zu diesem Zweck von Departementsvorsteherin und Bundesrätin Viola Amherd die neue Abteilung «Cyber, Informatik und Informationssicherheit» (CII) geschaffen.
Nun steht auch mit Roger Michlig der künftige Leiter der Abteilung fest. Der sogenannte «Mr. Cyber», der seinen Job Anfang 2020 antreten wird, hat aber offenbar wenig Erfahrung in Sachen Cybersicherheit oder IT, wie die «NZZ» heute unter Berufung auf Artikel des «Walliser Boten» schreibt. Dafür sei der 41-jährige Michlig ein langjähriges Mitglied und zeitweise Präsident der CVP Oberwallis (CVPO) und somit ein guter Parteifreund Amherds. Beruflich war der designierte Cyberchef über zehn Jahre als Geschäftsleiter von RW Oberwallis, die regionale Wirtschaftförderung betreibt, tätig.
Dem Bericht zufolge beschränken sich die IT-Kenntnisse Michligs auf eine Vertiefung in Wirtschaftsinformatik während seines Wirtschaft- und Politologiestudiums in Bern. Offenbar seien IT-Kenntnisse auch explizit nicht Teil der Stellenausschreibung gewesen. Verlangt wurde dagegen Erfahrung im Projektmanagement, Kommunikationsfähigkeit und Sozialkompetenz sowie Kenntnisse in zwei Amtssprachen.
In seiner neuen Funktion wird Michlig die derzeitigen Bereiche Informations- und Objektsicherheit, Informatik sowie Cyberdefence mit 35 Mitarbeitern unter dem neuen CII-Dach zusammenfassen. Die Bereichsleiter mit ihren Fachkenntnissen und -kompetenzen sollen bei der Aktion im Amt bleiben. Neben der Leitung des CII wird Michlig auch Teil der Geschäftsleitung des Generalsekretariats im VBS sein.