Gebremste Erholung

Lieferengpässe bleiben ein Problem

Daneben bleiben Lieferengpässe ein Problem. Allerdings nur kurzfristig, wie Sturm ausführt. Denn offenbar haben Schweizer Firmen gelernt, mit unsicheren Lieferketten umzugehen. «Wir haben schon im vergangenen Jahr beobachten können, dass viele Unternehmen dazu übergegangenen sind, ihr Portfolio an Lieferanten auszuweiten, um hier weniger risikoreich unterwegs zu sein», sagt Sturm. Falle also ein Lieferant aus, könnten viele Unternehmen auf einen zweiten oder dritten Lieferanten aus einer anderen Region zurückgreifen.
“Wir haben gelernt – wirtschaftlich gesehen –, mit Corona umzugehen„
Jan-Egbert Sturm, KOF-ETH
«Vielleicht sollten wir nicht mehr von Lieferketten, sondern von regelrechten Liefernetzwerken sprechen», betont er. Darüber hinaus seien viele Firmen von der strikten Just-in-time-Produktion weggekommen und dazu übergegangen, Lager einzurichten, um auch so Lieferengpässe zu überbrücken.
Sowohl bei der Prognose der KOF als auch bei den Vorhersagen des SECO und der UBS spielt das Coronavirus und womöglich wieder in Betracht gezogene Massnahmen zu dessen Bekämpfung nur noch eine untergeordnete Rolle. Tatsächlich sind die makroökonomischen Auswirkungen laut Sturm bereits im Winter 2020 und 2021 stark zurückgegangen und waren nicht mehr vergleichbar mit Anfang 2020. «Wir haben gelernt – wirtschaftlich gesehen –, einigermassen mit Corona umzugehen», lautet daher das Fazit des Konjunkturforschers.



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