Freihänder
01.02.2021, 09:17 Uhr
Bund bringt Vertrag mit SAP unter Dach und Fach
Die Bundesverwaltung setzt die Cloud-Strategie des Bundesrates um und schliesst mit SAP einen Vertrag über die Verwendung von Cloud-Services ab.
In einem freihändigen Verfahren hat die Bundesverwaltung einen Rahmenvertrag mit dem deutschen Software-Konzern SAP abgeschlossen. Der Vertrag betreffe die Nutzung von Cloud-Services für die Bereiche Personal und Beschaffung und gelte für die gesamte Bundesverwaltung, heisst es in einem Communiqué des Bundesamtes für Bauten und Logistik (BBL). Damit wird die im Dezember 2020 genehmigte Cloud-Strategie des Bundesrates umgesetzt, die die Grundlagen für den Einsatz solcher Dienste in der Bundesverwaltung festlegt.
Den Angaben zufolge hat der Vertrag eine Laufzeit von zehn Jahren und ein Volumen von rund 133 Millionen Franken. Wie der Ausschreibungsplattform Simap zu entnehmen ist, entfallen davon mehr als 69 Millionen Franken auf den Grundauftrag vom 31. Januar 2021 bis zum 30. März 2026. Weitere gut 64 Millionen Franken werden für Optionen zwischen dem 31. Januar 2021 und dem 31. März 2031 fällig.
Den Freihänder begründet das BBL mit der «hohen technischen Abhängigkeit» zwischen den vorhandenen Systemen und den neuen SAP-Cloud-Komponenten. «Nur in Zusammenarbeit mit SAP können die bestehenden Komponenten und Prozesse ohne erhöhtes Risiko in die neue SAP-Cloud-Plattform integriert werden. Die ununterbrochene Sicherstellung dieser Dienstleistungen ist ein kritischer Erfolgsfaktor für die Bundesverwaltung», schreibt das BBL hierzu. Zudem werde mit dem Vertrag nun ein weiterer Schritt in Richtung Standardisierung und Harmonisierung der Supportprozesse in der Bundesverwaltung eingeleitet. Den Angaben zufolge basieren seit 20 Jahren praktisch alle wichtigen davon – beispielsweise der Bundeshaushalt, der Zahlungsverkehr oder Prozesse im Bereich der Beschaffung und Logistik – auf den SAP-Systemen.
Insgesamt sei der Rahmenvertrag eine «wichtige Grundlage für den Aufbau der SAP-basierten Cloud-Services der Verwaltung und den Verbleib von besonders schützenswerten Personendaten in der Schweiz», heisst es seitens des BBL abschliessend. Ebenfalls würden davon die laufenden Programme SUPERB und ERP Systeme V/ar profitieren. Mit diesen sollen die bestehenden Systeme der zivilen Bundesverwaltung und der Armee auf SAP S/4Hana migriert werden.