28.05.2013, 00:00 Uhr

Wettbewerbsverzerrung: EU-Kommission prüft Vertriebsmethoden von Apple

Die EU-Kommission geht derzeit der Frage auf den Grund, ob Apple mit seiner Vertriebsstrategie den Wettbewerb auf dem Smartphone-Markt behindert.
Neuer Ärger für Apple: Nach Berichten um diverse Steuer-Tricksereien, für die sich Konzernchef Tim Cook sogar kürzlich vor dem US-Senat rechtfertigen musste, prüft nun die EU-Kommission die Vertriebsmethoden des iPhone-Herstellers. Konkret geht es laut einem Bericht der "Financial Times" darum, ob Apple eine wettbewerbsverzerrende Strategie beim Verkauf seiner iPhone-Modelle fährt - und damit die Konkurrenten ausbremst. Zuvor waren entsprechende Beschwerden von Mobilfunkanbietern bei der EU-Kommission eingegangen.

Vor diesem Hintergrund hat diese nun einen neunseitigen Fragebogen an verschiedene Telcos verschickt. In diesem heisst es wörtlich: "Die Kommission hat Informationen, die darauf hinweisen, dass Apple und mobile Netzbetreiber Verträge abgeschlossen haben, die potenziell zum Ausschluss anderer Smartphone-Hersteller von den Märkten führen könnten."

Nun wollen die Wettbewerbshüter beispielsweise wissen, ob Apple bestimme Mindestbestellmengen festschreibe oder mindestens genauso hohe Subventionen und Marketing-Unterstützung wie für seine Rivalen fordere. Ferner will die EU-Kommission herausfinden, ob Apple auf technische Weise oder in Verträgen bewusst den Einsatz des iPhone in LTE-Netzen einschränkt. 

Ob es allerdings zu einem formellen Verfahren gegen Apple kommt, ist fraglich. Ein solches kann nur dann eingeleitet werden, wenn es auf dem Smartphone-Markt tatsächlich an Wettbewerb fehlen sollte. Aufgrund der starken Marktsituation von Apple-Rivale Samsung ist dies allerdings ganz offensichtlich nicht der Fall. Apple selbst beteuerte indes, dass alle Vertriebsverträge den Gesetzen entsprächen. (ph/th)



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