09.09.2013, 00:00 Uhr

Weko-Untersuchungen: Finecom wehrt sich gegen Vorwürfe von Teleclub

Nachdem Teleclub am Montagmorgen seine Anzeige gegen Finecom und upc cablecom bei der Wettbewerbskommission (Weko) publik gemacht hat, reagiert Finecom mit einer Stellungnahme. Finecom schreibt dort den folgenden Text: (siehe auch: Wegen HD-Angebot: Teleclub reicht bei Weko Anzeige gegen upc cablecom und Finecom ein)
Der Full-Service-Provider Finecom Telecommunications AG hat mit grosser Verwunderung von der heutigen Medienmitteilung von Teleclub Kenntnis genommen. Die darin vorgebrachten Vorwürfe sind haltlos und falsch. Finecom leitet das Teleclub-Signal zu eigenen Lasten unentgeltlich an die Quickline-Kabelnetze weiter und verlangt keine überhöhten Preise, wie dies von Teleclub dargestellt wird. Die bisherigen Verhandlungen mit Teleclub zur Verbreitung des HD-Signals waren einseitig, auf die Bedürfnisse der Kabelnetze wurde nicht eingegangen. Der Versuch eines Ablenkungsmanövers von der laufenden WEKO-Untersuchung liegt nahe.

Seit rund fünf Jahren führt Finecom Verhandlungen mit Teleclub. Dabei ging es Finecom um die Beseitigung der Diskrimierung der Kabelnetzkunden gegenüber Swisscom-TV. Konkret werden die Kabelnetzkunden in folgenden Punkten diskriminiert:

Teleclub verlangt 10 Franken mehr für das Grundpaket.

Die Teleclub-Angebote "Sport auf Abruf" und "Sport auf 30 Kanälen" werden den Kabelnetzen nicht ermöglicht.

Teleclub ermöglicht es nicht, das Teleclub-Angebot den Kabelnetzkunden auf der Quickline Set-Top-Box anzubieten.

Finecom war immer bereit, das Teleclub-Programm in HD-Signal zu verbreiten und auch entsprechende Kapazitäten dafür zur Verfügung zu stellen. Dies jedoch nur unter der Bedingung, dass Teleclub auch auf die Bedürfnisse der Kabelnetzkunden eingeht. Aufgrund der Tatsache, dass Teleclub auf diese Bedürfnisse nicht eingehen wollte, sind die Verhandlungen mit Finecom gescheitert und Finecom hat dem Kabelnetzverband Swisscable das Mandat zur weiteren Verhandlung übertragen.

WEKO untersucht exklusive Nutzung von Sportrechten 

Wie auch upc cablecom in ihrer Medienmitteilung festhält, vermutet auch Finecom, dass das jüngste Vorgehen von Swisscom/Teleclub ein Ablenkungsmanöver von der derzeit laufenden WEKO-Untersuchung gegen Swisscom/ Teleclub ist. Die WEKO überprüft dabei, ob Swisscom/Teleclub ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht, indem sie alternativen Anbietern Zugang zu Schweizer Sport verweigern. Mit einer nicht-exklusiven Verbreitung über unterschiedliche Plattformen und Anbieter könnten alle Schweizer Sportfans zu attraktiveren Konditionen Schweizer Livesport schauen. Swisscom/Teleclub zwingt heute ihre Kunden dazu, mit überhöhten Monatsgebühren ein teures Monopol zu finanzieren.

Kabelnetzanbieter werden daran gehindert, in Schweizer Sport zu investieren 

Seitdem die Schweizer Fussball- und Eishockeyligen die aktuellen Übertragungsrechte an Swisscom/Teleclub vergeben haben, bemühen sich die Kabelnetzbetreiber intensiv, ihren Kunden via Sublizenz ebenfalls Zugang zu allen Livespielen zu verschaffen. Swisscable hat sogar versucht, die Sportrechte zu erhalten (Fussball per 14.7.2011/ Eishockey Herbst-Winter 2011). Swisscom/ Teleclub hat diesbezügliche Gespräche bisher kategorisch abgelehnt und verzichtet damit auf mögliche Mehreinnahmen.

 Quickline-Kabelnetzverbund und Finecom 

Der Quickline-Verbund ist die klare Nummer zwei im Schweizer Kabelnetzmarkt hinter upc cablecom. 19 unabhängige Kabelnetzunternehmen und der Full-Service-Provider Finecom Telecommunications AG gehören zum Verbund. Gemeinsam werden knapp 350'000 Haushaltungen in den Kantonen Aargau, Baselland, Bern, Graubünden, Luzern, Nidwalden, Schwyz, Solothurn, Wallis, Zug und Zürich mit Multimedia-Diensten beliefert. Finecom, mit Sitz in Biel, ist ein Tochterunternehmen der Quickline Holding AG und beschäftigt rund 75 Mitarbeitende. Weitere Informationen finden Sie unter www.quickline.com und www.finecom.ch. (ph)



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