Zu langsam
17.06.2017, 09:20 Uhr
Die Umsetzung der EU-Datenschutzverordnung
Datenschutz: Das Ende der Übergangsfrist für die EU-Datenschutzverordnung rückt immer näher. Doch bisher haben nur 34 Prozent der Unternehmen erste Massnahmen zur Umsetzung in Angriff genommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Bitkom.
Jedes fünfte Unternehmen aus der Digitalwirtschaft hat sich einer Umfrage zufolge noch überhaupt nicht mit der Umsetzung der europäischen Datenschutzgrundverordnung auseinander gesetzt. Wie der Digitalverband Bitkom mitteilte, haben erst 34 Prozent der Unternehmen erste Massnahmen in Angriff genommen. Dabei drohen bei Nichtbeachtung ab kommendem Mai empfindliche Bussgelder.
"Allmählich wird die Zeit knapp, um die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung umzusetzen", sagte Susanne Dehmel vom Bitkom. Die Übergangsfrist bis zum 25. Mai 2018 sei dafür gedacht gewesen, den IT-Unternehmen die Zeit zu lassen, um die teils aufwendigen Vorarbeiten dafür realisieren zu können. Ab Mai 2018 gelten erstmals europaweit einheitliche Datenschutz-Bestimmungen. Offiziell sind die Vorgaben bereits am 25. Mai 2016 in Kraft getreten. Unternehmen müssen dafür eine Reihe neuer Verpflichtungen umsetzen. So ist etwa vorgesehen, bereits bei der Herstellung von Produkten Fragen des Datenschutzes zu berücksichtigen. Und bei der Datenverarbeitung muss das Verfahren genau dokumentiert werden.
"IT-Unternehmen, die bis jetzt die Vorgaben der DSGVO ignoriert haben, sollten sich dringend überlegen, wie sie das Thema schnellstmöglich aufarbeiten können", sagte Dehmel. Als Hilfestellung hat der Verband einen Leitfaden mit Fragen und Antworten rund um das neue Gesetz veröffentlicht.