02.06.2008, 00:00 Uhr
Spitzelaffäre: Telekom setzte auf Ex-Stasi-Agenten
Zur Überwachung verdächtiger Journalisten und Aufsichtsräte arbeitete die Telekom mit einer Detektei zusammen, bei der ehemalige Stasi-Mitarbeiter auf der Gehaltsliste standen. Die Spitzelaffäre bei der Telekom zieht immer weitere Kreise und entwickelt sich für den TK-Konzern zum totalen PR-Desaster. So wurde nun bekannt, dass zur Überwachung unliebsamer Journalisten und Aufsichtsräte Detektive eingesetzt wurden, die früher angeblich für das Ministerium für Staatssicherheit tätig waren.
Wie Spiegel Online berichtete, handelt es sich konkret um Mitarbeiter einer Berliner Wirtschaftsdetektei, die bereits im Jahr 2000 das Redaktionsbüro des damaligen Chefreporters der Financial Times Deutschland mit versteckter Kamera ausspioniert haben sollen. Das ist nicht die einzige Hiobsbotschaft für die Telekom: Bereits gestern durchsuchte die Bonner Staatsanwaltschaft die Konzernzentrale; zudem erstatteten die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Anzeige gegen das Unternehmen. (ph/th)