18.01.2010, 00:00 Uhr

Patentstreit Nokia vs. Apple in nächster Runde

Es begann am im Oktober 2009: Nokia reichte eine Patentklage gegen Apple ein. Der Konzern aus Cupertino, so der Vorwurf, verletzte mit seinem iPhone zentrale Patente von Nokia. Ohne diese Patente in den für Mobilfunkgeräten vitalen Bereich GSM, UMTS und WLAN, so hiess es, könne man schlechterdings kein Handy konstruieren. Rund 40 Handy-Hersteller zahlten bereits Lizenzgebühren an Nokia, nur Apple habe sich geweigert. Also blieb den Finnen kein anderer Weg, als ihre Rechte vor Gericht geltend zu machen. Apple sah das naturgemäss völlig anders. Nokias Klage sei nur der Versuch, die Erosion von Anteilen im Smartphone-Markt zu stoppen. Und überhaupt sei es genau umgekehrt: Nokia verletze Patente von Apple. Also reichte Apple Anfang Dezember eine Gegenklage ein.
Das liess Nokia nicht aus sich sitzen und legte kurz vor Jahreswechsel nach.Dieses Mal verlangte man einen Importstopp des iPhones. Und weil man schon mal dabei war, nahm man auch gleich den iPods und die Macs ins Visier, die angeblich ebenfalls Nokias Patente ausbeuten, ohne dass Apple dafür zahle. Betroffen seien sieben Patente für Kamera, Antennen und Energiemanagement. Apple denkt nicht daran, klein beizugeben und hat nun ebenfalls einen Importstopp in den USA für Nokia-Geräte verlangt. Solche Streitigkeiten gehören zum täglich Brot der Rechtsabteilungen. Üblicherweise werden sie aussergerichtlich beigelegt, und so wird es, vermutlich, auch in diesem Fall kommen. Derzeit sieht es allerdings nicht danach aus, als würden sich die beiden Kontrahenten annähern, zu wichtig ist der Markt, zu viel steht für beide Firmen auf dem Spiel. Wir werden also in diesem Jahr noch mit so mancher Meldung in diesem Fall beglückt werden. Für uns als Zuschauer heisst das: zurücklehnen und Popcorn bereit stellen. (ph/appco)



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