03.07.2008, 00:00 Uhr
Ebay will gegen Luxusartikler kämpfen
Die Rekordsumme von 38,8 Millionen Euro muss Ebay wegen dem Vertrieb gefälschter Louis-Vuitton-Produkte über das Online-Auktionshaus bezahlen - und hält das aktuelle Urteil aus Paris für "inakzeptabel". Das Online-Auktionshaus Ebay positioniert sich nach der Schlappe vor dem Pariser Handelsgericht im Verfahren gegen den Luxusgüterhersteller Louis Vuitton Moet Hennessy (LVMH) als Kämpfer für Verbraucher und rechtschaffene Händler. Die Pariser Richter hatten Ebay am 30. Juni zu einer Rekordstrafe von 38,8 Millionen Euro verurteilt, weil das Unternehmen ihrer Auffassung nach zu wenig im Kampf gegen gefälschte Markenartikel unternehmen würden. Das Online-Auktionshaus sieht dies naturgemäss etwas anders: "Wenn auf dem Marktplatz gefälschte Produkte auftauchen, sorgt Ebay für eine schnelle Entfernung dieser Angebote. Im gestrigen Urteil geht es jedoch gar nicht um den Kampf gegen Produktfälschungen. Im gestrigen Urteil geht es um den Versuch von LVMH, Handelspraktiken zu schützen, die den freien Wettbewerb verhindern", heisst es in einer offiziellen Stellungnahme. Bestimmte Inhaber von Markenrechten würde das Thema Plagiate nur als Vorwand benutzen, um ihre Marktmacht zu stärken.
Für Ebay stellt dieses Urteil den Versuch dar, in Frankreich ein Geschäftsmodell zu diktieren, das den freien Handel behindert. Das Nachsehen haben die Verbraucher, deren freie Wahl von Produkten und Dienstleistungen damit eingeschränkt wird. Diese Entscheidung ist nicht nur für Ebay inakzeptabel, sondern für alle Verbraucher und Kleinunternehmen, die im Online-Handel tätig sind. Ebay will deshalb Berufung gegen dieses Urteil einlegen. (ph/iwb)