20.06.2013, 00:00 Uhr
Deutscher Bundestag beschliesst Neuregelung der Rücksendungen - Kunden müssen Retouren selbst bezahlen
Im Rahmen der EU-Verbraucherrechterichtlinie hat der Bundestag vergangene Woche eine Neuregelung der Retouren beschlossen. Das bedeutet, dass Online-Kunden ihre Rücksendungen künftig selbst zahlen müssen. Retouren werden so ein noch stärkerer Wettbewerbsfaktor im E-Commerce.
Ende letzter Woche hat der Bundestag ein Gesetz zur Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie verabschiedet. Dieses regelt unter anderem die Pflicht zur Tragung der Rücksendekosten nach Ausübung des Widerrufsrechtes neu. Für Online-Shopper bedeutet das: sie müssen ab Juni 2014 ihre Rücksendungen selbst bezahlen. Für viele Online-Händler scheint dies zunächst eine gute Nachricht, lässt sich so doch in Zukunft deutlich Geld sparen - insbesondere für Shopbetreiber in Branchen mit hohen Retourenquoten. So plant auch über die Hälfte (57 Prozent) der Online-Händler, die Retourenkosten nicht für ihre Kunden zu übernehmen. Dies ergab eine Umfrage von Trusted Shops unter mehr als 250 Online-Händlern in Deutschland im Mai 2013.
"Viele Online-Händler wiegen sich mit diesem Vorhaben allerdings in einer Scheinsicherheit, denn die Interneteinkäufer planen mehrheitlich ihr Einkaufsverhalten im Netz zu ändern, wenn die Neuregelung in Kraft tritt. Insbesondere die weiblichen Online-Shopper", so Carsten Föhlisch, Rechtsexperte des Online-Gütesiegels Trusted Shops. Laut einer repräsentativen aktuellen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von Trusted Shops wird mehr als jede Dritte (37 Prozent) nur noch in Online-Shops einkaufen, die ihnen die Retourenkosten erstatten. 55 Prozent von ihnen sind sich sogar sicher, nicht mehr in ihrem Lieblings-Online-Shop einzukaufen, wenn sie die Retourenkosten selbst übernehmen müssen. "Die Retourenkosten werden ein noch grösserer Wettbewerbsfaktor werden. Gerade kleinere Shops werden spitz kalkulieren müssen. Denn die grossen Versender werden wie bisher auch die Retourenregelungen im Sinne der Verbraucher gestalten", so Föhlisch.
Die Regelungen zu den Retouren wurden im Rahmen der sogenannten EU-Verbraucherrechterichtlinie beschlossen, um den Online-Einkäufern durch einen einheitlichen Rechtsrahmen mehr Sicherheit zu geben und somit das cross border shopping zu fördern. Neben der Neuregelung zu den Retouren wurden auch neue Regeln bei Mehrwerttelefonie-Kundenhotlines sowie den Extra-Zusatzkosten nach Zahlungsart beschlossen.
Neben kostenlosen Retouren legen Konsumenten vor allem Wert auf versandkostenfreie Lieferungen. Das belegt eine aktuelle Logistik-Studie des ECC Köln und EHI Retail Institut in Zusammenarbeit mit Capgemini. (ph/iw)
"Viele Online-Händler wiegen sich mit diesem Vorhaben allerdings in einer Scheinsicherheit, denn die Interneteinkäufer planen mehrheitlich ihr Einkaufsverhalten im Netz zu ändern, wenn die Neuregelung in Kraft tritt. Insbesondere die weiblichen Online-Shopper", so Carsten Föhlisch, Rechtsexperte des Online-Gütesiegels Trusted Shops. Laut einer repräsentativen aktuellen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von Trusted Shops wird mehr als jede Dritte (37 Prozent) nur noch in Online-Shops einkaufen, die ihnen die Retourenkosten erstatten. 55 Prozent von ihnen sind sich sogar sicher, nicht mehr in ihrem Lieblings-Online-Shop einzukaufen, wenn sie die Retourenkosten selbst übernehmen müssen. "Die Retourenkosten werden ein noch grösserer Wettbewerbsfaktor werden. Gerade kleinere Shops werden spitz kalkulieren müssen. Denn die grossen Versender werden wie bisher auch die Retourenregelungen im Sinne der Verbraucher gestalten", so Föhlisch.
Die Regelungen zu den Retouren wurden im Rahmen der sogenannten EU-Verbraucherrechterichtlinie beschlossen, um den Online-Einkäufern durch einen einheitlichen Rechtsrahmen mehr Sicherheit zu geben und somit das cross border shopping zu fördern. Neben der Neuregelung zu den Retouren wurden auch neue Regeln bei Mehrwerttelefonie-Kundenhotlines sowie den Extra-Zusatzkosten nach Zahlungsart beschlossen.
Neben kostenlosen Retouren legen Konsumenten vor allem Wert auf versandkostenfreie Lieferungen. Das belegt eine aktuelle Logistik-Studie des ECC Köln und EHI Retail Institut in Zusammenarbeit mit Capgemini. (ph/iw)