Für Enterprise-Kunden
14.11.2016, 11:35 Uhr
Panasonic launcht neue Kommunikationsplattform KX-NSX
Panasonic erweitert sein Sortiment mit der KX-NSX-Serie und kündigt eine Lösung für die Cloud an. Auch der Vertrieb soll mit einem neuen Distributor ausgebaut werden.
Panasonic hat laut Carsten Samesch, Sales Manager DACH, hierzulande bei Telefonanlagen einen Marktanteil von sechs Prozent – und dies relativ konstant in den vergangenen Jahren. Mit neuen Vertriebsansätzen und neuen Produkten möchte der Hersteller diesen Anteil nun deutlich ausbauen. „Wir wollen neue Partner für uns gewinnen, vor allem aus dem IT-Umfeld“, erklärt Samesch im Gespräch mit Telecom Handel. Um dies voranzutreiben, hat der Hersteller einen Distributionsvertrag mit Ingram Micro abgeschlossen. Der Broadliner wird nun neben den bestehenden Distributoren Also, Allnet, Komsa und Michael Telecom die Kommunikationsplattformen von Panasonic vermarkten.
Zudem wird Panasonic den First-Level-Support, den der Hersteller vor einigen Jahren an die Distributoren ausgelagert hat, ab dem 1. April kommenden Jahres wieder selbst übernehmen – allerdings nicht für alle Partner, sondern nur für die Fokus-Partner, die laut Samesch etwa zehn Prozent der rund 650 zertifizierten Reseller ausmachen. Darüber hinaus hat der Hersteller sein Partnerportal komplett überarbeitet und baut derzeit sein Schulungsprogramm aus. Künftig, so Samesch, sollen neben den Präsenztrainings auch Webinare angeboten werden.
Aktuell laufen zudem die Zertifizierungen für die neue Kommunikationsplattform KX-NSX, die Panasonic bereits auf der CeBIT angekündigt hatte und die Anfang November auch in Deutschland gelauncht wurde. Damit wird sie, etwas später als von manchem Partner erhofft, auch hierzulande verkauft. Dazu Samesch: „Wir starten in Deutschland mit der Version 2 und bringen damit ein ausgereiftes System auf den Markt.“
Zwei Versionen für die KX-NSX
Panasonic bringt die KX-NSX in zwei Varianten auf den Markt. Die Version KX-NSX1000 unterstützt bis zu 1.000 Nebenstellen, bei KX-NSX2000 können bis zu 2.000 Nebenstellen angeschlossen werden. Ansonsten sind die zwei Modelle baugleich; mit beiden können bis zu 32 Standortverbindungen – auch mit älteren Panasonic-Systemen wie beispielsweise der KX-NSX1000 – realisiert werden. Die KX-NSX-Plattformen agieren in diesem Konstrukt als Master-Einheit. Panasonic hat der Plattform zudem ein neues Benutzerkonzept spendiert: Jeder User kann drei interne Geräte und vier Mobilnummern zugewiesen bekommen, damit lassen sich Funktionen wie parallele Anrufsignalisierung, Vermitteln bei abgenommenem Hörer oder Anklopfen über mehrere Endgeräte nutzen. Die Funktion Smart Desk wiederum ermöglicht es Anwendern, sich an verschiedenen Arbeitsplätzen mit den eigenen Login-Daten anzumelden und dabei auf ihr gewohntes Profil zuzugreifen.
Neu ist darüber hinaus ein LDAP (Lightweight Directory Access Protocol) zur Verwaltung von Telefonbüchern und externen Verzeichnissen. Darüber hinaus hat Panasonic sein Backup-System erweitert: Wenn das Mastersystem ausgefallen ist, übernimmt automatisch die sekundäre Einheit dessen Funktionen.
Noch bis März kommenden Jahres können Partner die KX-NSX zu Sonderkonditionen beziehen, auf die NFR-Version (Not for Resale) gewährt Panasonic einen Nachlass von 82 Prozent auf den Listenpreis von 5.547 Euro netto, für Kundenprojekte gibt es 20 Prozent Rabatt. Zudem sind die Zertifizierungen für das neue System derzeit noch kostenlos.
Beim Launch der KX-NSX auf dem Partnertag in Hamburg gab der Hersteller zudem einen Ausblick auf die Produktstrategie für das kommende Jahr: So wird Panasonic im nächsten Sommer auch eine Soft-PBX – die NSV150 – auf den Markt bringen, mit der Partner eine UC-Lösung aus der Cloud anbieten können. Zielgruppe sind Kunden mit bis zu 50 Anwendern, maximal können Partner 32 Instanzen mit dieser Lösung bedienen. Das Hosting für die NSV150 sollen die Partner übernehmen, entweder im eigenen Rechenzentrum oder über angemietete Ressourcen. „Eine Panasonic-Cloud ist derzeit nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen“, so Samesch. Offen sei auch, ob die NSV150 über die Cloud-Marktplätze der Distributoren angeboten werde.
Darüber hinaus wird Panasonic neue Applikationen herausbringen. Geplant ist eine Version 2 der UC-Applikation UC Pro, die wie schon die aktuelle Variante vom OEM-Partner Estos entwickelt wird. Sie soll unter anderem eine Gruppenfunktionalität, Callcenter-Anwendungen, mehr Schnittstellen für Third-Party-Applikationen und einen komplett neuen Mobile Client bieten.
UC Pro Version 2 und ein neuer Mobile Client
Parallel dazu entwickelt Panasonic derzeit einen weiteren Client UC Mobile (iOS und Android), der unabhängig von UC Pro angeboten wird. Er soll voraussichtlich im kommenden Frühjahr auf den Markt kommen, rund ein Quartal vor dem Launch von UC Pro 2. Im Vergleich zur Estos-Variante wird er Basis-Funktionen wie Telefonate, Videocalls sowie eine Push-Notification bieten, die auch bei einer geschlossenen App einen Anruf signalisiert. „Sie wurde für eine andere Zielgruppe entwickelt und ist deshalb günstiger als UC Pro“, so Samesch.
Und schliesslich wird Panasonic – wie auch viele Wettbewerber – künftig Angebote für vertikale Märkte entwickeln. Geplant ist in einem ersten Schritt eine Lösung für den Healthcare-Bereich. Offen ist allerdings, wann diese Lösungen konkret angeboten werden.