Multichannel-Handel
03.06.2014, 08:27 Uhr
Neuer Marktplatz für SportScheck
Der Multichannel-Händler SportScheck will künftig auch externen Händlern den Verkauf über seine Online-Plattform ermöglichen, ausserdem plant das Unternehmen, Same-Day-Delivery anzubieten.
Derzeit bastelt der Sporthändler an der Umstellung auf eine SAP-Systemlandschaft, bis zum 1. Juli 2014 soll sie abgeschlossen sein - und den Multichannel-Ansatz von SportScheck voranbringen: Das Geschäft soll schneller, persönlicher und allgegenwärtiger werden. Durch das neue System will das Unternehmen einen "echten Cross-Channel-Vertrieb" gewährleisten, so Geschäftsführer Guido Jaenisch: "SAP ermöglicht uns eine vertriebslinienübergreifende Rundumbetrachtung des Kunden, einen 360-Grad-Blick auf ihn."
Dazu beitragen soll unter anderem, dass durch die Umstellung mehr als 100 Subsysteme wegfallen. Auch zu einer schnelleren Auslieferung an Kunden, die von zu Hause aus ordern, trägt das neue SAP-System bei. In Zukunft sollen 90 Prozent der Bestellungen am nächsten Tag ausgeliefert werden. An Standorten, an denen SportScheck eine Filiale betreibt, soll zudem Same-Day-Delivery möglich sein.
Ausserdem möchte der Händler in seinem Webshop künftig die gesamten Filialbestände anzeigen, das sind mehr als 30.000 Artikel. Eine Öffnung gegenüber anderen Online-Händlern ist ebenfalls angedacht: Denkbar wäre zum Beispiel, dass Fachhändler über die SportScheck-Plattform Waren verkaufen, ähnlich wie sie es etwa bei Amazon machen.
Bis Ende Juli dieses Jahres will das Unternehmen, das nach eigenen Angaben 1,1 Millionen Kunden im Versandhandel bedient und 52 Besuche pro Jahr im Webshop registriert, darüber hinaus den Dienstleister Fiege aus Greven mit der Warehouse-Logistik betrauen. Damit zieht das Lager von SportScheck, für das bislang Baur zuständig war, von Burgkunstadt nach Apfelstädt in der Nähe von Erfurt. Fiege ist demnach in Zukunft für Kommissionierung, Artikelabwicklung, Versand, retouren und Filialbelieferung in Deutschland sowie Endkundenbelieferung in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich.
Wie schon bisher will SportScheck - ebenso wie die anderen Webshops der Otto Group - auch nach dem 13. Juni 2014 seinen Kunden weiterhin kostenlose Retouren anbieten. Das ist zwar mit dem Stichtag nicht mehr notwendig, weil dann die europäische Verbraucherrechterichtlinie in Kraft tritt, soll aber als Serviceleistung erhalten bleiben. Auch etliche andere Anbieter wie Amazon, Douglas, Tchibo und Zalando verfolgen diese Strategie.