So speichern wir in Zukunft Daten
Starker Preisverfall bei Solid State Drives
Trotz aller Zukunftsmusik kommt auch die Weiterentwicklung aktueller Techniken nicht zu kurz. So vollzieht sich bei Flash-Komponenten gerade ein Wechsel von der 2D- zur 3D-Fertigung, bei der mehrere Schichten von Speicherzellen auf dem gleichen Wafer übereinandergelegt werden. Damit sind aktuell 32 bis 48 Schichten möglich und die maximale Anzahl wird weiter steigen. Sie erlauben höhere Kapazitäten bei geringeren Kosten, etwa 2,5-Zoll-SSD-Komponenten mit einer Speicherkapazität von mehr als 10 Terabyte. Mit Hilfe der 3D-Techik wird für Flash eine um den Faktor 10 erhöhte maximale Kapazität vorhergesagt.
Bei Festplatten gibt es hingegen keine Versuche, die mehr als eine Verdoppelung der Kapazität gängiger 3,5-Zoll-Festplatten ermöglichen. Aktuell liegen die grössten Kapazitäten bei 10 Terabyte. Das ist vor allem dem limitierten Platz geschuldet, der für die Lese- und Schreibköpfe bereitsteht. Daher wird sich die Speicherkapazität allerhöchstens noch um den Faktor 2 erhöhen. Diese und weitere Fakten sprechen eindeutig dafür, dass Flash-basierte Speichertechniken erfolgreich sein werden und die Bedeutung von magnetooptischen Festplatten nachlassen wird.
“„Storage Class Memory ist eine neue Mischform von Storage und Memory mit einzigartigen Eigenschaften.“„
Fazit
Memory- und Storage-Techniken werden zusammenwachsen. Hierbei werden sich vor allem Konzepte in den Vordergrund drängen, die neue Rohstoffe einsetzen, wie das bei den Kohlenstoff-Nanospeicherzellen der Fall sein wird. Aber auch bereits in Ansätzen entwickelte Technologien wie PCM können und werden die heutigen Speichertechniken ablösen und damit die Kluft zwischen den immer noch zu langsamen Flash-Speicherbausteinen und den superschnellen CPU-Registern verringern. Diese und andere Ansätze werden schon sehr bald die Grundlagen dafür schaffen, das datenintensive Analysieren unstrukturierter Daten massiv zu beschleunigen. Und das ganz ohne die aktuelle Flash-Technik.
Thomas Harrer, der Autor dieses Beitrags, ist CTO IBM Systems HW Sales DACH bei IBM Deutschland.