Recruiting 18.09.2015, 08:30 Uhr

So gelingt das perfekte Bewerbungsgespräch

Es ist gar nicht einfach, unter einer Vielzahl von Bewerbern den Kandidaten zu erkennen, der gut ist und ins Team passt. Ein Leitfaden für das Vorstellungsgespräch.
Bewerber warten auf das Gespräch
(Quelle: www.shutterstock.com/OPOLJA)
Die Bewerbungen für die freie Stelle, beispielsweise eines Verkäufers, sind gesichtet und analysiert, die wenigen übrig gebliebenen Kandidaten zu einem Gespräch eingeladen. Jetzt geht es ans Eingemachte, denn Geschäftsführer müssen in einem vergleichsweise kurzen Gespräch herausfinden, ob der oder die Kandidat(in) für den Job geeignet ist.
Häufig werden Bewerbungsgespräche vom Chef und einem Mitarbeiter, beispielsweise dem Teamleiter oder künftigen Kollegen, gemeinsam geführt. Damit können sich mehrere Menschen ein Bild von dem Kandidaten machen, und die Kollegen können mit ­entscheiden, ob sie mit dem Bewerber grundsätzlich zusammenarbeiten könnten.Telecom Handel hat einen Leitfaden für die Gespräche zusammengestellt.
Small Talk zum Kennenlernen: Zu Beginn eines Vorstellungsgesprächs ist ein kurzer Small Talk ein probates Mittel, dem Kandidaten etwas Zeit zum Aufwärmen zu geben. Die Frage etwa, ob er den Weg gut gefunden habe, entspannt und lockert die Atmos­phäre.
Firmenprofil und Stellenanforderungen: Anschliessend werden die Firma und die offene Stelle vorgestellt. Wichtig ist in dieser Phase, dem Bewerber ein realistisches Bild zu vermitteln. Er sollte genau wissen, was seine Aufgaben sein werden, denn nur so kann er beurteilen, ob er dem Job gewachsen ist.
Der Bewerber stellt sich vor: In dieser Phase ist der Bewerber an der Reihe und hat die Möglichkeit, seinen beruflichen Werdegang zu skizzieren. Weiterhin kann er an dieser Stelle erklären, warum er den Arbeitgeber oder die Stelle wechseln möchte. Und natürlich sollte er auch begründen können, warum er der geeignetste Kandidat für die Stelle ist. Am besten ist es, den Bewerber erzählen zu lassen und mit wenigen Fragen die Richtung zu bestimmen. Beispiele dafür sind:
- Womit waren Sie erfolgreich?
- Was hat nicht so gut geklappt?
- Würden Sie heute etwas anders machen?

Der Klassiker: Die Frage nach Stärken und Schwächen

Stärken und Schwächen: Diese Frage wird von vielen Arbeitgebern geliebt – und von den meisten Bewerbern gehasst. Letztlich fehlt sie aber in kaum einem Vorstellungsgespräch. Experten raten hier meist, mit den Stärken zu beginnen und dann die Frage nach den Schwächen zu stellen. Wenn der Bewerber seine Stärken und Schwächen anhand von konkreten Beispielen beschreibt, ist die Gefahr der Schummelei im Übrigen geringer.
Der Arbeitsstil: Dieser Aspekt ist wichtig, um festzustellen, ob der Bewerber überhaupt zum Unternehmen passt. Ein quirliger und aktiver Mensch kann zwar ein ansonsten ruhigeres Team bereichern, er kann sich aber auch schnell zum Störfaktor entwickeln. Hier sind einige Beispielfragen, wie im Gespräch der Arbeitsstil eines Kandidaten ermittelt werden kann:
- Wie unterscheidet sich Ihre Arbeitsweise von anderen?
- Was macht Ihren Arbeitsstil aus?
- Was ist Ihnen im beruflichen Umfeld wichtig?
Die Teamfähigkeit: Dieser Punkt ist eng mit dem vorherigen verbunden – passt der Kandidat ins Team? Am einfachsten ist dies herauszufinden, wenn der Bewerber Situationen mit Kollegen und Vorgesetzten beschreibt, die er als Stress empfindet.
Wie hoch soll das Gehalt sein: Auch dies ist immer eine kritische Phase im Vorstellungsgespräch – wie viel Geld gibt es für den Job. Am besten ist es, die Frage nach den Gehaltsvorstellungen offen und realistisch zu klären.
Freunde, Familie und Hobbys: Es ist zwar verboten, im Bewerbungsgespräch persönliche Fragen – beispielsweise nach der Parteizugehörigkeit, Religion oder nach einer Schwangerschaft – zu stellen, Fragen nach der Freizeitgestaltung und Hobbys sind aber erlaubt. 
Zusammenfassung und Ausblick: Zum Schluss sollten die wichtigsten Punkte im Gespräch noch einmal zusammengefasst werden. Der Bewerber sollte zudem informiert werden, wann er mit einer Entscheidung rechnen kann. Am besten ist, die Frist kurz zu halten, damit der Kandidat nicht einen anderen Job annimmt.

Die häufigsten Fehler

Händeschüttel nach Einigung
Die Suche hat ein Ende, der Vertrag ist unterschrieben. Nun gilt es, möglichst schnell den neuen Kollegen einzuarbeiten.
Quelle: shutterstock.com/Bacho
1. Monologe im Interview: Manche Teamleiter und/oder Firmenchefs stel­len im Vorstellungsgespräch ihr Unternehmen in den Mittelpunkt, dabei gilt es zu prüfen, ob der Kandidat für den Job geeignet ist. Er sollte deshalb im Zentrum stehen.
2. Vage Fragen: Nur wenn die Fragen klar formuliert sind, liefern sie im Ergebnis Antworten über die Kompetenzen des Bewerbers.
3. Schlechte Vorbereitung: Nur wer die schriftliche Bewerbung genau liest, kann im Interview die richtigen Fragen stellen. Am besten ist, sich schon vorab Notizen zu machen.
4. Die Körpersprache ausblenden: Verschränkte Arme, zappelnde Füsse, ein unsteter Blick – die Körpersprache sagt viel über den Charakter eines Menschen aus und hat schon so manche Schwindelei aufgedeckt.



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