Geschäftsmodell in Kritik 05.07.2014, 12:35 Uhr

Vermarkter klagen gegen Adblock-Betreiber

ProsiebenSat.1, RTL Interactive und Axel Springer haben vor dem Landgericht München Klage gegen Eyeo eingereicht. Die Firma betreibt Adblock Plus, das Anzeigen unterdrückt.
Da könnte eine Anzeige stehen, wenn der Nutzer keinen Adblocker einsetzet
(Quelle: Shutterstock.com/Curioso)
Eigentlich ist die Ansage ganz klar: Der Werbeblocker der Eyeo GmbH soll verhindern, dass Werbung auf Websites angezeigt wird. So lautet zumindest das Versprechen an die Nutzer. Doch der Betreiber von Adblock Plus macht Ausnahmen: Firmen können beantragen, ihre Werbung auf eine sogenannte Whitelist setzen und damit auch den Nutzern des Adblocker-Programms präsentieren zu lassen. Für kleinere Webseiten und Blogs ist das kostenfrei, grössere Unternehmen müssen dafür zahlen. Als Grund nennt der Anbieter der Software für Werbeunterdrückungen auf seiner Seite den "erheblichen Aufwand" für die Betreuung der genehmigten Ausnahmen. Zu den Unternehmen, die Adblock Plus bezahlen, gehört auch Google. Das bringt Eyeo nun, neben der Verärgerung vieler Nutzer, auch juristischen Ärger ein.
Seit Februar 2014 war bekannt, dass deutsche Vermarkter eine Klage gegen Eyeo vorbereiten, jetzt haben ProsiebenSat.1 (Vermarktertochter: SevenOne Media), RTL Interactive (mit IP Deutschland) und Axel Springer (Axel Springer Media Impact) diese vor dem Landgericht München eingereicht. Das bestätigten die Unternehmen gegenüber Horizont. "Wir halten das Geschäftsmodell für rechtswidrig und werden das nun gerichtlich klären lassen", so Thomas Port, Geschäftsführer des P7S1-Vermarkters SevenOne Media. Ein Sprecher von Eyeo sagte gegenüber der INTERNET WORLD Business, noch sei keine Klage zugestellt worden.
Ob sich Mobile-Nutzer von Werbung genervt fühlen, hängt auch vom Format ab. INTERNET WORLD Business sprach mit Adblock-Plus-Chef Till Faida über aufdringliche Anzeigen und den "Wurstfinger-Effekt".



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