Milliardenschwerer Auftrag 17.03.2020, 07:28 Uhr

Pentagon will Jedi-Cloud-Deal nochmals überdenken

Das US-Verteidigungsministerium will die Vergabe des milliardenschweren Jedi-Cloud-Deals an Microsoft offenbar nochmals überdenken.
(Quelle: Pixabay)
Vergangene Woche hat das US-Verteidigungsministerium von seinem Recht Gebrauch gemacht, die Auftragsvergabe der «Jedi»-Cloud an Microsoft nochmals zu überdenken. Jedi steht in diesem Zusammenhang für «Joint Enterprise Defense Infrastructure». Dabei handelt es sich um ein IT-Grossprojekt des Pentagons, bei dem ein Cloud-Computing-System für das gesamte US-Militär aufgebaut werden soll. 
Im Oktober 2020 fällte das Verteidigungsministerium die umstrittene Entscheidung, den 10 Milliarden Dollar schweren Auftrag an Microsoft zu vergeben. Konkurrent Amazon reichte darauf im November Klage gegen den Beschluss ein. Beim IT-Konzern aus Seattle ist man der Meinung, dass sich Präsident Donald Trump in die Vergabe einmischte und «unzulässigen Druck» ausübte. Wie sich herausstellte, hatte Amazons Cloud-Tochter AWS ursprünglich ein besseres Angebot als Microsoft abgegeben – die Zusage erhielt das Unternehmen trotzdem nicht.
Nun scheint es so, als kriege das Pentagon doch noch kalte Füsse. Wie «CNBC» berichtet, baten Anwälte das US-Bundesgericht darum, dem Department of Defense 120 Tage zu gewähren, «um bestimmte Aspekte der angefochtenen Entscheidung der Behörde zu überdenken». Insgesamt will das US-Verteidigungsministerium die Vergabe des Jedi-Cloud-Deals an Microsoft «mit Blick auf die anderen von AWS vorgebrachten technischen Herausforderungen überdenken», heisst es weiter. 
Das Zugeständnis bedeutet für Amazon ein weiterer Etappensieg. Allerdings hält es das Pentagon derzeit nicht für nötig, die Angelegenheit mit beiden Unternehmen zu besprechen. Bei AWS begrüsst man dennoch, dass «substanzielle und legitime» Aspekte rund um den Entscheid zur Vergabe des Auftrags anerkennt werden und nun Schritte zur Korrektur unternommen werden sollen.



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