Neues Vergütungssystem
28.02.2017, 13:50 Uhr
Das verdient SAP-Chef Bill McDermott in einem Jahr
Stolze 14 Millionen Euro erhält SAP-Chef Bill McDermott für das vergangene Jahr. Grund für den Sprung ist vor allem die langfristige variable Vergütung, die sich am Kurs der Aktie orientiert und sich auf mehrere Jahre bezieht.
Dank langfristiger Gehaltsbestandteile bekommt SAP-Chef Bill McDermott für das vergangene Jahr fast drei Mal soviel wie 2015. Der Vorstandsvorsitzende von Europas grösstem Softwarekonzern erhält knapp 14 Millionen Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Im Vorjahr waren es 5,4 Millionen Euro. Damit könnte McDermott zum bestbezahlten Manager im Dax aufsteigen.
Grund für den Sprung ist vor allem die langfristige variable Vergütung, die sich am Kurs der SAP-Aktie orientiert und sich auf mehrere Jahre bezieht. Die SAP-Aktien hatte im vergangenen Jahr mehr als 20 Prozent zugelegt. Das Geld sieht McDermott allerdings nicht sofort. Auf die langfristigen Bestandteile muss er bis zu vier Jahre warten.
Ziele erreicht
Der Softwarekonzern hatte die für 2016 gesteckten Ziele erreicht: Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 22,1 Milliarden Euro. Nach Steuern verdiente SAP mit 3,6 Milliarden Euro 18 Prozent mehr als im Vorjahr, als noch ein teures Abfindungsprogramm zu Buche schlug.
Auch die Mitarbeiter sind offenbar zufriedener. Der sogenannte Engagement-Index, mit dessen Hilfe SAP die Stimmung der Belegschaft misst, stieg 2016 um drei Prozentpunkte auf 85 Prozent. 2017 bis 2020 soll der Wert zwischen 84 und 86 Prozent liegen.
Die Befragung ist bei SAP ein sensibles Thema. Denn der Erfolg der Softwareschmiede hängt von motivierten Entwicklern und Software-Beratern ab. 2010 musste der damalige SAP-Chef Léo Apotheker seinen Hut nehmen, weil nicht nur Kunden meuterten, sondern Zufriedenheitswerte einbrachen.
Bill McDermott ist übrigens unter den Vorstandsvorsitzenden der 30 Dax-Konzerne der einzige, der auf Twitter aktiv ist. Dort, wie auch bei anderen sozialen Netzwerken, sind die Vorstandsvorsitzenden nämlich eher zurückhaltend, wie eine Untersuchung von Dezember 2016 zeigt.