Führungswechsel bei Avaloq

Bei Avaloq bahnt sich auf Ende Monat ein Führungswechsel an. Denn wie der Bankensoftwarehersteller mitteilt, tritt der amtierende CEO Jürg Hunziker am 31. März 2021 von seinem Amt zurück. In seine Fussstapfen treten Thomas Beck, der Group Chief Technology und Group Chief Service Delivery Officer, und Martin Greweldinger, der Group Chief Product Officer. Sie werden die Führung des Bankensoftwareherstellers als Co-CEOs übernehmen, wie es heisst. Beide seien bislang bereits Teil des Group Executive Boards gewesen.

Bei Avaloq zeigt man sich überzeugt, dass der Wechsel nach der erst kürzlich erfolgten Übernahme von Avaloq durch die japanische NEC Corporation (Computerworld berichtete) Führungskontinuität gewährleisten wird. Mit den beiden Co-CEOs am Ruder will man sich angeblich auch für weiteres Wachstum aufstellen und auf die weltweite Nachfrage reagieren, die in den letzten 12 Monaten gestiegen sei. Konkret plant Avaloq, in seine Kernbankenplattform sowie die neu lancierten Produkte Avaloq Wealth, Avaloq Engage und Avaloq Insight zu investieren und diese auszubauen.

Masakazu Yamashina, der Executive Vice President von NEC und Verwaltungsratspräsident von Avaloq, freut sich laut eigenen Angaben denn auch, das neue Führungsduo an Bord zu haben, das «Avaloq in- und auswendig kennt und das volle Vertrauen des Verwaltungsrats von Avaloq geniesst». «Gemeinsam werden sie das Unternehmen über die Schaffung sinnvoller Synergien mit NEC in die nächste Wachstumsphase führen», wird Yamashina in der Mitteilung zitiert. Zu seiner neuen Aufgabe sagt der Co-CEO Beck: «Mein Ziel ist es, die Ergebnisse unserer jahrelangen Arbeit innerhalb der Technologiedivision – die Transformation in eine wirklich agile Organisation – zu nutzen, und die gesamte Architektur mit der Cloud-Technologie zusammenzubringen.» Und Greweldinger freue sich nicht zuletzt auch darauf, Innovationen im gesamten Unternehmen voranzutreiben – vom Kundenkontakt über den internen Betrieb bis zum Finanzbereich.

Beck stiess laut Mitteilung 2012 zu Avaloq und wurde 2015 als Chief Technology Officer in das Group Executive Board von Avaloq berufen. Er verfüge über mehr als 30 Jahre IT-Erfahrung in der Finanzindustrie und habe verschiedene hochrangige Führungspositionen bei der UniCredit Bank bekleidet, bevor er zum Schweizer Fintech gestossen sei. Greweldinger wurde seinerseits im Jahr 2019 zum Chief Product Officer ernannt. Er arbeitete vorher unter anderem für die Boston Consulting Group, Credit Suisse, Commerzbank und Dresdner Bank.

Jürg Hunziker gab derweil seinen Rücktritt als CEO nach rund drei Jahren an der Spitze von Avaloq bekannt. «Ich bin nun an einem Punkt in meinem Leben angelangt, an dem es an der Zeit ist, auch mich selber neu zu erfinden», begründet er seinen Entscheid. Hunziker wird der Firma jedoch auch weiterhin erhalten bleiben – und zwar wird er sich in der Rolle als Senior Advisor für das Group Executive Board künftig auf die Interaktion mit bestehenden und potenziellen Kunden konzentrieren, wie es im Communiqué heisst. Laut Yamashina war Hunziker «massgeblich daran beteiligt, Avaloq zu dem reifen und skalierbaren Unternehmen zu machen, das es heute ist – und in das NEC investieren hat.»