Geschäftszahlen
03.02.2021, 14:51 Uhr
Google-Mutter Alphabet wächst mit Werbung und YouTube
Alphabet mit seiner Google-Tochter profitiert weiter von lukrativen Werbeeinnahmen. Beim Gewinn gab es im letzten Quartal 2020 einen Sprung von fast 43 Prozent auf gut 15,2 Milliarden US-Dollar. YouTube wird dabei zunehmend zu einem wichtigen Geschäft.
Die Werbung bei der Google-Suchmaschine und der Videoplattform YouTube bleibt für die Konzernmutter Alphabet auch in der Corona-Pandemie ein lukratives Geschäft. Die Aktivität der Verbraucher verlagere sich immer mehr ins Internet, damit sei auch die zunächst gehemmte Online-Werbung wieder angesprungen, erklärte der Konzern bei Vorlage aktueller Zahlen.
Der Alphabet-Umsatz stieg im vergangenen Quartal um 23,5 Prozent auf 56,9 Milliarden US-Dollar (47,03 Milliarden Euro). Beim Gewinn gab es einen Sprung von fast 43 Prozent auf gut 15,2 Milliarden US-Dollar.
YouTube wird dabei zunehmend zu einem wichtigen Geschäft. Die Werbeerlöse auf der Plattform stiegen im Jahresvergleich um 46 Prozent auf rund 6,9 Milliarden US-Dollar. Allerdings sind Anzeigen im Umfeld der Internet-Suche nach wie vor die zentrale Geldquelle von Google und Alphabet: Der Umsatz der Sparte wuchs um rund 17 Prozent auf 31,9 Milliarden US-Dollar.
Auch beim Konkurrenten Facebook, für den Online-Werbung der wichtigste Geldbringer ist, stieg der Umsatz im vergangenen Quartal um ein Drittel auf knapp 28,1 Milliarden US-Dollar.
Cloud-Geschäft mit hohem Quartalsverlust
Alphabet legte erstmals mehr Zahlen aus seinem Cloud-Geschäft offen, das mit einem operativen Quartalsverlust von 1,24 Milliarden US-Dollar auffiel. Grund seien hohe Vorlauf-Investitionen unter anderem in Infrastruktur, sagte Finanzchefin Ruth Porat in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Der Umsatz des Cloud-Bereichs stieg unterdessen um knapp 47 Prozent auf 3,83 Milliarden US-Dollar. Der Konzern konkurriert in dem Geschäft mit Amazon und Microsoft.
Die anderen Geschäftsbereiche unter dem Alphabet-Dach wie die Roboterauto-Firma Waymo und der Lieferdrohnen-Entwickler Wing häuften im vergangenen Quartal unterdessen einen Verlust von rund 1,14 Milliarden Dollar bei Umsätzen von 196 Millionen US-Dollar an. Die Erlöse seien vor allem vom Netzzugangs-Geschäft Google Fiber und der Gesundheitsfirma Verily erwirtschaftet worden, sagte Porat.
Die Finanzchefin hatte Investoren wiederholt mehr Kostendisziplin bei den Zukunftsprojekten versprochen. Erst vor wenigen Tagen machte Alphabet die Google-Schwesterfirma Loon dicht, die ein Geschäft mit Internet-Zugängen über Ballons mit Antennen aufbauen wollte. Im Vorjahresquartal verloren die "anderen Wetten" auf künftige Geschäftsfelder gut zwei Milliarden US-Dollar bei 172 Millionen US-Dollar Umsatz. Alphabet kann das verkraften: Zum Ende des Jahres sass der Konzern auf Reserven von 137 Milliarden US-Dollar.