Studie
24.02.2021, 16:03 Uhr
Twint etabliert sich unter den wichtigsten Zahlungsmitteln der Schweiz
Seit der Corona-Krise werden kontaktlose und mobile Zahlungsmittel deutlich häufiger genutzt. Twint ist inzwischen gar in die Top 5 der wichtigsten Zahlungsmittel der Schweiz vorgerückt, wie eine repräsentative Umfrage von Moneyland zeigt.
Der Online-Vergleichsdienst Moneyland hat im Rahmen einer repräsentativen Umfrage unter 1500 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz analysiert, welche Zahlungsmittel für Schweizerinnen und Schweizer im Alter zwischen 18 und 74 Jahren derzeit am wichtigsten sind und mit welchen sie im Laden oder im Internet am häufigsten bezahlen. Die Befragung zeigt, dass Bargeld hierzulande zum ersten Mal nicht mehr das wichtigste Zahlungsmittel ist. Debitkarten (73 %) und Kreditkarten (71 %) haben Cash (67 %) auf Rang drei verdrängt. Ein Jahr vor Ausbruch der Corona-Krise führte Moneyland dieselbe Umfrage bereits einmal durch, damals schätzten noch 78 Prozent der Befragten Bargeld als unverzichtbar ein.
Der Moneyland-Geschäftsführer Benjamin Manz geht deshalb davon aus, dass Bargeld nun kontinuierlich an Bedeutung verlieren wird, wie es in einem Communiqué heisst. Auch nach der Corona Krise soll die Tendenz in Richtung von kontaktlosen Zahlungen weitergehen. Insbesondere Zahlungen via Handy würden dabei zunehmen, lautet die Prognose des Vergleichsportals.
Twint im Aufwind
Zu diesem Schluss kommt man bei Moneyland, weil Twint gemäss der aktuellen Umfrage im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie klar an Bedeutung gewonnen hat. Mit 43 Prozent liegt die mobile Bezahllösung nur noch knapp hinter der Maestro-Debitkarte (53 %) auf Rang fünf. In der Umfrage vor der Krise lag der Twint-Anteil noch bei 26 Prozent. «Twint ist während Corona für viele Nutzer zu einem ernst zu nehmenden Zahlungsmittel geworden», wird Manz zitiert.
Populär ist Twint offenbar insbesondere bei den Jüngeren: 67 Prozent der 18- bis 25-Jährigen möchten nicht mehr auf die App verzichten. Bereits 70 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe nutzen Twint dabei auch zum Bezahlen im Laden – allerdings in unterschiedlicher Häufigkeit. Für gut die Hälfte der 26- bis 49-Jährigen ist die Bezahllösung inzwischen unverzichtbar geworden, 55 Prozent von ihnen setzen diese auch in Läden ein.
Den Umfrageergebnissen zufolge hält Twint die Konkurrenz der grossen Tech-Konzerne derzeit deutlich auf Distanz. Abgeschlagen am Ende der Tabelle der wichtigsten Zahlungsmittel in der Schweiz liegen Apple Pay (7 %), Google Pay (5 %), Samsung Pay (4 %) und Bitcoin (3 %). Gemäss Moneyland konnte sich auch das Bezahlen via Smartwatch noch nicht richtig durchsetzen (4 %).
Revolut zieht bei den Jungen
Die Moneyland-Umfrage zeigt letztlich auch eine steigende Popularität der Smartphone-Bank Revolut – insbesondere bei den jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer. So nutzen 21 Prozent der 18- bis 25-Jährigen die Revolut-Karte als Zahlungsmittel im Laden (in unterschiedlicher Häufigkeit). Bei den 26- bis 49-Jährigen sind es 16 Prozent und bei den 50- bis 74-Jährigen 5 Prozent. «Dass die ausländische Bezahlkarte Revolut gerade bei den Jungen schon erstaunlich populär ist, sollte den Schweizer Banken zu denken geben», wird Manz zitiert. Beim Vergleichsdienst führt man die Entwicklung bei Revolut dabei in erster Linie auf die einfachen Prozesse und die gute Nutzbarkeit der App sowie die tiefen Gebühren zurück.
Interessant ist hierbei, dass Frauen und Männer bezüglich neueren Technologien ein unterschiedliches Verhalten an den Tag legen. So nutzen Männer Smartphones, kontaktlose Zahlungsmittel, Revolut, Bitcoin und andere Kryptowährungen deutlich häufiger. Am Beispiel Revolut zeigt sich gemäss Moneyland, dass aktuell doppelt so viele Männer auf den Dienst setzen als Frauen.