Expertise für Brüssel 08.03.2018, 06:13 Uhr

Hochschule Luzern berät die EU in Blockchain-Fragen

Mit dem «EU Blockchain Observatory and Forum» will sich die EU bei der Entwicklung und dem Einsatz der Blockchain-Technologie eine Führungsrolle sichern. Beratend zur Seite steht Brüssel dabei das Departement Informatik der Hochschule Luzern.
Das Thema Blockchain ist derzeit in aller Munde – nicht zuletzt aufgrund des Hypes rund um Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. Auch die Europäische Union setzt sich nun intensiver mit dem Thema auseinander, unter anderem mithilfe des von ihr ins Leben gerufenen «EU Blockchain Observatory and Forum». Mit diesem internationalen Forschungsverbund will die EU einerseits die Entwicklung der Blockchain-Technologie beobachten und mitgestalten, andererseits soll er die politischen Entscheidungsträger beraten. Zudem ist das Observatorium für die Vermittlung zwischen Technologie, Forschung und Politik zuständig.

Hochschule Luzern mit an Bord

Mitglied dieses Gremiums ist auch das Departement Informatik der Hochschule Luzern (HSLU). Sie sei die einzige Schweizer Institution, die sich am Projekt beteilige, heisst es in einer Pressemitteilung der HSLU. Alexander Denzler, Leiter des Projektteams an der Hochschule Luzern, beschreibt den Auftrag des Forschungsverbunds folgendermassen: «Unsere Aufgabe ist, der Politik jene Informationen über Blockchain zu liefern, die sie benötigt, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.» Denn die Politikerinnen und Politiker befänden sich in einer schwierigen Situation: «Sie müssen gesetzliche Rahmenbedingungen für eine Technologie schaffen, die sehr komplex ist und die sie als Laien bisher schlecht verstehen.» Gemäss Denzler könne dies von Diskussionen über die Einführung von Blockchain im Energiemarkt bis zu allfälligen Verboten Blockchain-basierter Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum gehen.

1,5-Millionen-Euro-Projekt

Der Forschungsverbund «EU Blockchain Observatory and Forum» wurde Anfang Februar ins Leben gerufen. Er ist für die Vermittlung zwischen Technologie, Forschung und Politik zuständig. Die EU will damit nationale Blockchain-Forschungsinitiativen vernetzen und Europa samt der Schweiz eine Führungsrolle bei der Entwicklung und dem Einsatz der Blockchain-Technologie sichern. Das Projekt ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert, Teil des EU-Forschungsrahmenprogramms «Horizon 2020» und vorerst auf vier Jahre befristet. Nebst dem Departement Informatik der HSLU engagieren sich daran das Imperial College London, das Knowledge Media Institute at Open University und die University of Southampton. Industriepartner ist die in den USA ansässige Blockchain-Softwarefirma ConsenSys.




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