Cryptocurrency 03.11.2020, 08:30 Uhr

EZB-Chefin will Meinung der Bürger zu digitalem Euro hören

Die Europäische Zentralbank (EZB) denkt offenbar immer konkreter über die Einführung einer digitalen Crypto-Währung für den Euro-Raum nach. EZB-Chefin Christine Lagarde wagte am Wochenende einen ungewöhnlichen Schritt: Sie bat die Bürger um ihre Meinung zu dem Projekt.
(Quelle: Shutterstock / Alexandros Michailidis)
Staatliche Krypto-Währungen, die auf der Blockchain-Technolgie basieren, aber von den jeweiligen Zentralbanken abgesichert sind - die Haltungen dazu sind unter den Regierungen weltweit geteilt. Die chinesische Regierung plant angeblich einen offiziellen Start der digitalen Variante des Renminbi zu den Olympischen Winterspielen in Peking im Jahr 2022, während US-Präsident Trump solchen Plänen bislang eine Absage erteilt hat.
Die deutsche Bundesregierung gehört bislang eher zu den Skeptikern einer staatlichen Cyber-Währung, während sich die deutsche Bankwirtschaft offen dafür zeigt: Zu gross ist die Angst der Banker, dass diese finanztechnische Innovation am EU-Raum vorübergehen könnte.
Quelle: Screenshot / Twitter
Die Europäische Zentralbank EZB beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit Plänen für einen digitalen Euro. Das hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Wochenende in einem Twitter-Tweet bestätigt. Die französische Politikerin, die vor genau einem Jahr als Nachfolgerin von Mario Draghi den EZB-Chefposten einnahm, nutzte den Kanal für eine Video-Botschaft. Sie forderte die Bürger auf, ihre Meinung zu einer digitalen Währung abzugeben, die nicht, wie private Krypto-Währungen wie Bitcoin oder Etherum, dem freien Spiel der Spekulation ausgesetzt wäre, sondern von der EZB gestützt würde. In der Botschaft betont Lagarde, dass ihre Behörde noch in einer frühen Planungs- und Beratungsphase sei. Wichtig ist ihr offensichtlich, vor allem Bedenken hinsichtlich der Verlässlichkeit eines solchen digitalen Euro zu zerstreuen.
Privaten Kryptowährungen wie Bitcoin oder Etherum hängt dagegen immer noch der Ruf nach, ein hoch-volatiles Spekulationsobjekt für zweifelhafte Finanztransaktionen zu sein. Auch um die Sicherheit des virtuellen Geldes muss man sich durchaus Sorgen machen. So berichtete vor wenigen Tagen der Netzwerkanbieter Atlas VPN von bereits über 300 Cyber-Raubzügen in diesem Jahr mit einem Gesamtschaden von über 13 Milliarden US-Dollar.




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