Dätwyler Holding AG
31.10.2024, 09:37 Uhr
Mehr Rechenpower für mehr Wettbewerbsfähigkeit
Der international tätige Schweizer Industrie-Konzern Dätwyler produziert täglich über 100 Millionen simulationsgestützt entwickelte Bauteile. Um die Simulationsmöglichkeiten zu erhöhen wurde mit Unterstützung von CADFEM ein neues zentrales Rechenzentrum realisiert.
Wenn weltweit mehrere Simulations-Ingenieure eines Unternehmens gleichzeitig Berechnungen auf demselben Server starten, wird es eng.
(Quelle: Dätwyler)
Mit dem neuen Rechenzentrum am Dätwyler Hauptsitz im schweizerischen Altdorf sollte das bisherige IT-System im Kompetenzzentrum Schattdorf für eine Nutzung durch alle Anwender erweitert werden, um die Zusammenarbeit der globalen Simulationsaktivitäten zu optimieren und den Aufwand für den Aufbau regionaler Systeme zu vermeiden. Immerhin beschäftigt Dätwyler weltweit über 8000 Menschen, die zusammengerechnet jedes Jahr mehrere Milliarden Artikel für die Pharma- und Medizintechnik, für die Lebensmittelindustrie sowie den Mobilitäts- oder Energiesektor herstellen.
Wettlauf um Rechnerkapazitäten
«Bei solchen Zahlen ist eine Produktentwicklung ohne Simulation nicht mehr denkbar», sagt Rudolf Randler, Head of Mobility Engineering Switzerland bei Dätwyler. Weil der Industrie-Bedarf insgesamt steigt, hatte sich auch die Zahl der Simulations-Spezialisten bei Dätwyler in den vergangenen Jahren fast verdreifacht. Doch mehr Simulation kostet mehr Rechenleistung, und die gab das bisherige System nicht mehr her. Vor der Optimierung durch CADFEM waren nur zwei Simulations- oder HPC-Berechnungen gleichzeitig auf jeweils 12 Kernen möglich – wenn Parallelisierung notwendig war, sogar nur eine auf maximal 36 Kernen. «Da immer mehr Projekte gleichzeitig im Prozess sind und Simulations-Ingenieure zunehmend komplexe und immer aufwändigere, hochgradig nichtlineare Modelle in immer kürzeren Zeitfenstern zu absolvieren haben, begann ein regelrechter Wettlauf um die vorhandenen Kapazitäten», so Randler.
Um die Simulationsmöglichkeiten auszubauen, wurde die Rechenkapazität vor Ort deutlich ausgeweitet: Statt bisher 36 Kerne steht nun ein 256-Kerne-Cluster zur Verfügung, der die gleichzeitige Durchführung vieler rechenintensiver Simulations-Jobs ermöglicht. Auch das Speichervolumen für die aktiven Projektdaten wuchs auf 36 TB an. Gleichzeitig ist durch eine Optimierung der internationalen Lizenzen für die Simulations-Software Ansys auch der internationale Zugriff von allen Standorten und Partnern rund um die Uhr möglich. «Das macht die Neuorganisation zum Erfolg», betont
Optimale Lizenznutzung durch Zeitzonen
Die neu gewonnenen Kapazitäten können rund um die Uhr in der Schweiz und in Europa sowie remote auch von Standorten unter anderem aus den USA und China genutzt werden. Um das zu erreichen, hat CADFEM als Premium-Partner der Marke Ansys eine wegen der Zeitverschiebung effizientere Nutzung der Lizenzen umsetzen können. Insgesamt wurden daher mit dem neuen Rechenzentrum nicht nur die Kapazitäten für die Nutzer erhöht, gleichzeitig sinken die Software-Kosten.
Mit den jetzt neu gewonnenen Rechnerkapazitäten lassen sich mehr Produkte in kürzerer Zeit planen, entwickeln, optimieren und in die laufende Produktion geben. Die so genannte Time-to-Market-Phase, also der Zeitraum von der Planung über die Entwicklung von Prototypen bis zur Marktreife lässt sich deutlich reduzieren. «Das steigert unsere Wettbewerbsfähigkeit», betont Randler.